Dienstag, 4. September 2018

Japan - Die letzte Station auf meiner Reise

Japan...

Die letzte Station auf meiner Reise
The last destination on my trip around the world
La última parada en mi viaje alrededor del mundo
A última parada da minha jornada ao redor do mundo








Bevor ich mit dem Blogeintrag von meiner letzten Station  beginne, möchte ich zunächst der Opfer in Japan gegdenken, die dieses Jahr durch Naturkatastrophen betroffen waren oder zu Tode gekommen sind. Bei heftigen Überschwemmungen Anfang Juli, auch in der Region, die ich zuvor bereiste, sind  über 220 Menschen ums Leben gekommen. "Das Hochwaser war das tödlichste seit 1982 und eine der schlimmsten Naturkatastrophen, die das Land seit dem Erdbeben und Tsunami 2011 erlebt hat (Zitat "euronews" vom 10.07.2018).

Hat kaum einer mitbekommen? In den Nachrichten wurde darüber auch kaum berichtet, da zeitgleich 12 Jungen in Thailand in einer Höhle fest saßen. Gleich im Anschluss kam die Hitzewelle über Japan, wie auf der gesamten Nordhalbkugel. In Japan waren es noch ein paar°Celsius mehr (über 41 °C, der höchste je in japan gemessene Wert). Etwa hundert Menschen starben an der Hitze.

Meine Gedanken sind bei den Opfern und bei meiner japanischen Familie.

Japan musste schon immer mit Naturkatastrophen umgehen, allen voran Erdbeben und Tsunami. Die Stadt Kobe, in der die Hochzeit stattfand, wurde 1995 von einem heftigen Erdbeben erschüttert.  


 Ralf und Arvid sind Be Kobe
Erdbeben - Freilichtmusuem im Hafen von Kobe
Der Hafen von Kobe bei Tag...
... und bei Nacht

Meine Letzte Station auf meiner Reise um die Welt sollte also Japan sein. Japan, das Land zwischen Tradition und Moderne, so liest man es fast jedem Blog. Jeder kann kurz einmal für sich inne halten und vor dem Weiterlesen überlegen, welche Stichworte einem zuerst einfallen, wenn man an Japan denkt..

Sind es
- Kirschblüten, Fudshijama, Geischas und Tatami Matten?
- oder Erdbeben, Tsunamies und Fukoshima?

Sind es
- Toyota, Honda, Kawasaki und der Schnellzug Shinkansen?
- oder Lukas Podolski, der aktuell in Kobe spielt?

Ein jeder hat vielleicht ein Bild von Japan vor seinem inneren Auge. Ich nehme mich da nicht aus und so tat es gut, ein zweites Mal nach Japan zu reisen, denn Vor 6 Jahren war ich mit Marco zum Jahreswechsel für wenige Tage in Osaka, um meinen Sohn zu besuchen, der damals für ein Jahr zum Schüleraustausch in Japan war.

Dieses Jahr standen mir knapp drei Wochen Zeit zu Verfügung. Japan sollte schon in der Planung der Endpunkt meiner Reise und gemeinsamer Höhepunkt sein. Als mich auf der Reise in Spanien im letzten Jahr die Nachricht von meinem Sohn ereilte, dass er die Gelegenheit gleich nutzen würde, seine langjährige Freundin und mittlerweile Verlobte zu heiraten, freute ich mich riesig für die Beiden. So war der Aufenthalt in Japan Familienfeier und Urlaubsreise zugleich.

Eine shintuistishce Hochzetsfeier in einem alten Tempel von Kobe stand mir als Gast und Vater des Bräutigams bevor. Bevor ich zur Hochzeit komme, möchte ich beschreiben, was mich an Japan nachhaltig beeindruckt hat...

Der Spruch von einem Land zwischen Tradition und Moderne kommt nicht von ungefähr. Eine hochtechnisierte blinkende High-Tech-Gesellschaft ist gleichzeitig in ihrem Naturglauben tief verwurzelt. So kann man im Tepel für kommendes Glück, das Bestehen einer Klausur oder den Aufstieg seiner Firma beten.





Die unzähligen Tempelanlagen richten sich in ihrer Ausrichtung nach bestimmten Kraftlinien, wie man sie auch aus der Geomantie in Europa oder dem Fengshui kennt. Es gibt zwei Hauptgötter in Japan, die das Land unter sich je zur Hälfte augteilt haben. In der Natur finden sich in jedem Stein, dem Holz und dem Sand überall Götter. So sollte man z.B. in Holz keine Nägel treiben, da sonst die Götter verletzt werden. Steine aus fremden Ländern sollte man nicht sammeln und mit nach Hause nehmen, da es die Götter derart entfremdet und somit  Unglück über das Haus kommen könnte. Einige Leute haben Steine, die sie auf Hawaii gesammelt haben, wieder zurück gebracht, nachdem Unglück in der Famlie aufrat. Meine Schwiegertochter war daher über meine Strandsandsammlung erklärlicherweise entsetzt.







Wir gehen mittlerwele völlig entfremdet und unbedarft mit der Natur um. Da tut ein Innehalten und Nachdenken sehr gut. Gleichzeitig ist Japan aber unglaublich verschwenderisch mit Plastiktüten, Verpackungsmüll, Atomkraft und auch mit den Meerestieren wird nicht gerade zimperlich umgegangen.

Obwohl man jeden Keks doppelt und dreifach eingepackt bekommt, findet man auf der Straße, im Park oder an den Stränden keine öffentlichen Mülleimer. die Leute nehmen den Müll offenbar mit, denn auch auf der Straße habe ich keinen verpackungsmüll liegen gesehen. Nur einmal, downtown, lag Müll auf der Straße und beinahe hätte ich ihn fotografiert, weil es etwas Besonderes war...

Beeindruckt haben mich in Japan die großen Städte mit ihren 4 Straßenebenen übereinander, die hohen Berge, die diese Städte einrahmen und dann die Natur, die sich abseites der Städte öffnet.

 Kobe, Fahren in vier Ebenen. Eine Herausforderung für das Navi
 Tiefe Schluchten auf der Halbinsel Wakayama
 Sky Building Osaka
 Wasserfall bei Kobe
  Jeder Zentimeter wird ausgenutzt: Unetr diesen beiden Autos stehen noch zwei anderer Autos.


Ein paar Tage waren wir auf der Halbinsel Wakayama unterwegs und haben hohe Berge und tiefe Schluchten gesehen.Auf der Vulkaninsel findet man unzählige heiße natürliche Quellen, von denen die meisten in SPA-Bereichen, sogenannten "Onsen" gefasst sind. Aber es gibt auch noch wenige öffentliche und natürliche Onsen, heiße Quellen, in denen man z.B. in der Nähe eines kristallklaren Flusses entspannen kann.

Aber der Reihe nach:

Ankunft in Kobe und Blick über die Stadt bei einem kühlen Radeberger Bier

Kobe liegt zwischen Meer (der Bucht von Osaka) und hohen Bergen mit vesteckten Wasserfällen. So nahm es nicht Wunder, dass wir uns gleich am Anfang per Seilbahn auf den Berg in den Nunobiki Herb Garden haben fahren lassen, um dann den Berg wieder runter zu laufen.Oben angekommen wurden wir von einer wundervollen Anlage begrüßt, die der Wartburg nachempfunden wurde, so stand es zumindest im Prospekt. Und was gibt es schöners, als 8905 km Luftlinie östlich von Dresden entfernt den Blick über Kobe und die Bucht von Osaka bei einem kühlen Radeberger oder Schöfferhofer zu genießen? Zugegeben, die Flache Bier kostet dort mit umgerechnet 8 EURO etwas mehr als in der Semperoper, aber dafür ist es ja auch etwas Besonderes ;-)


Blick über Kobe
Nunobiki Herb Garden
So schmeckt Deutschland
Nunobiki Herb Garden
Blick über Kobe

Auf dem Weg zurüßck zum Tal kamen wir noch an einer Trinkwassertalsperre, einem versteckten Wasserfall (Gohonmatsu Hidden Waterfall) und ganz vielen anderen Wasserfällen vorbei und meine Erfahrung mit Maps.Me aus Südamerika haben mir geholfen, mich neben der Ausschilderung am Wanderweg auch hier zurecht zu finden. Trotzdem wurde an jeder Weggabelung wie immer heftig diskutier. Wir, das waren Ute, Maren, Malte und Ralf.

Eine Shintoistische Hochzeit

Die Hochzeit der Kinder ist für jeden Mann ein besonderer Tag. Man(n) steht als Vater mit Rat und Tat zur Seite und  ist seinem Kind Stütze und Hilfe...

Für mich jedoch war die Hochzeitszeremonie völlig unbekannt. Kurzum, eine große Hilfe war ich nicht, eher musste mein Sohn mir sagen, wo ich zu stehen habe und was ich tun musste, damit ich nicht mein Gesicht verliere und damit Schande auch über meinen Sohn bringe.

Bevor es in den Tempel ging, wurden in einem speziellen Raum die beiden Familien einander vorgestellt. Dies war in diesem Fall wirklich wichtig, denn ich kannte bisher nur die Mutter meiner zukünftigen Schwiegertochter. Bei der Zeremonie im Tempel ist nur der engste Familien- und Freundeskreis zusammen. In diesem Fall ganz schön viele... Der Shinto-Priester segnet das Brautpaar und führt eine spirituelle Reinigung durch. Anschließend spricht der Bräutigam einen Eid, seiner Frau ein treuer und sorgsamer Ehemann zu sein. Meine Aufgabe war es zusammen mit der Mutter einen Zweig von einem heiligen Baum (Sakaki- Zweig) zu opfern. Die Zeremonie hierfür haben wir vorher auf youtube einstudiert. Zum Abschluss der Zeremonie (ca. 1 Std) trinkt das Brautpaar gemeinsam noch aus drei Schälchen vom Priester geweihten Sake (Reiswein).

 
Junggesellen-Abschied. Der Beweis: Auf der anderen Seite steht die Welt auf dem Kopf...

  Letzte Vorbereitungen am Bräutigam-Kimono

 
Die Braut trägt während einer traditionell-japanische Hochzeit insgesamt drei unterschiedliche Brautkleider. Während der Hochzeitszeremonie wird das traditionelle Hochzeitsgewand, bestehend aus einer Seidenhaube, einem Kimono, einem langen darüber getragenem Gewand, Tabi-Socken und Sandalen. Das komplette traditionelle Gewand ist dabei in weiß gehalten. Nach der Zeremonie legt die Braut das traditionelle Hochzeitsgewand ab und zieht für die anschließende Feier entweder einen weißen Kimono oder ein weißes Brautkleid an. Während der Feier verlässt die Braut das Fest, um sich ein letztes Mal umzuziehen.

Nach Treueschwur und Ritual tritt das Brautpaar aus dem Tempel, um sich den Freunden zu zeigen. Früher wurde als Zeichen der Fruchtbarkeit Reis geworfen, aber auch hier gilt es mittlerweile als unschön, Essen zu verschwenden und so wirft man wieder traditionelle Papier-Kraniche, deren Herstellung, wie man sich vorstellen kann, unglaublich viel Zeit in Anspruch nimmt.

  
Das Brautpaar zerschlägt ein Sake-Fass, aber keine Angts, der Reiswein wurde aufgefangen und es ist kein Tropfen verloren gegangen. 
Das Essen bestand aus einem Kunstwerk nach dem anderen


Nach Zeremonie, Reden, Essen und Umziehen durfte gefeiert werden:

 After-Party: Breakdance Hamburg trifft Breakdance Kobe
Dschingis-Khan war der Hit


Meine Schwiegertochter wechselte im Laufe des Tages mehrmals die Kleider: Zur Zeremomie im Tempel trug Sie und mein Sohn traditionelle Kimonos, während der Feier wurde im Laufe des gemeinsamen Essens der Kimono gegen Anzug und Brautkleid getauscht und zur After-Party ginges etwas bequemer zu.

Die Hochzeit in Japan ist indes nicht nur Familienfeier. An den wichtigsten Tischen -gleich vorne beim Brautpaar - sitzen beim gemeinsamen Essen die Chefs und die Arbeitskollegen der Firma. Ich als Vater saß ganz hinten links in der Ecke, was aber traditionell ein herausragender Platz ist.

Ich könnte jetzt einen eigenen Blog zu der Hochzeit aufmachen und Fotos über Fotos posten. Kurz zusammengefasst, es war für alle ein toller Tag. Eine Bilderbuchhochzeit sozusagen.

Als wir aus dem Tempel kamen, standen neben vielen Freunden auch Touristen, darunter auch viele Europäer auf dem Vorplatz. Ich habe innerlich gegrient, wie nun in zahlreichen Fotoalben und evtl. auf Blogs darüber berichtet wird, wie man durch Zufall mitten in Kobe eine traditionelle japanische Hochzeit gesehen habe. Vielleicht waren einige erstaunt, dass der Bräutigam blond war und der Vater dahinter stolz gegrinst hat wie ein Honigkochenpferd...

Wenn jemand einen solchen Blog oder Beitrag findet, möchte er mich bitte informieren.   


Tempel in Kyoto am 01. Juni

Eine riesen Sause haben wir ein paar Tage nach der Hochzeit in Kyoto unternommen. Wir liehen uns Fahrräder und fuhren zu mehreren Tempeln. Die Auswahl war groß und so viel es uns schwer, zu entscheiden.

 Rad fahren durch Kyoto: Immer schön links halten
Im Tempel wurden wir von mehreren Schulklassen angefragt, ob wir ein Interview geben könnten. Wo kommt ihr her? Wart ihr schon einmal in Japan? Wo seid ihr untergekommen? Was gefällt euch an Japan? etc.

 Fushima Inari
 Viele gehen im traditionellen Kimono zu den Tempelanlagen

 Altstadt - Higashiyama, Kyoto
 Altstadt - Higashiyama, Kyoto mit alter Pagode

 Abends im traditionellen Kyoto auf Essenssuche
Sunset am Kamo-Fluss, der durch Kyoto fließt



Onsen pur in Kinosaki Onsen

Onsen pur sollten wir in Kinosaki Onsen erleben. Wir fuhren mit dem Zug einmal quer über  die Insel bis kurz vor das japanische Meer zwischen Nordkorea und Japan. Die Stadt Kinosaki im Mündungsbereich ist bekannt für die leckeren Krebse, allerdings war gerade keine Krebssaison, so dass wir Ruhe und viel Auswahl hatten und ein schönes japanisches Hostel bekamen. Im Preis inbegriffen war dann der Besuch aller Onsen. Der Hit war es dann, mit Holzlatschen und Gewand durch die ganze Stadt zu klappern und sich wie ein Japaner vorzukommen, wobei die Japaner selbst eher Anzug oder moderne Kleidung vorzogen. Egal, wie eine Herde Pferde zogen wir also zunächst durch drei/vier Onsen, am nächsten Morgen konnten die Unermüdlichen dann noch versuchen, den Rest zu schaffen....


 Mit dem Zug durch das Land
 Vorbei an Reisfeldern
...und traditionellen japanischen Häusern

Irgendwo in Kinosaki
Stockfisch

 Auf dem Weg von Osen zu Onsen

Was ist denn jetzt eigentlich ein Onsen und wie nutzt man diesen? Eine Gebrauchsanweisung von Ralf:

  • 1. Man kommt rein, zieht seine Schuhe aus, sagt Konishiwa und bezahlt (umgerechnet 5-8 €)
  • 2. Man bekommt für sein Geld ein kleines Handtuch (das wird später noch wichtig) und ein Schlüsselarmband
  • 3. Man zieht sich nackig aus (in den Onsen herrscht strickte Trennung zwischen Männern und Frauen) und geht in den Wellness Bereich
  • 4. mindestens eine halbe Stunde reinigt man sich, indem man vor einem Waschbecken auf einen kleinen Stuhl hockt und sich von Kopf bis zu den Füßen wäscht. Es stehen dafür genügend Pflegemittel bereit.
  • 5. Jetzt darf man in die natürlich heißen Bäder. Man sollte nicht reinspringen, da diese manchmal so heiß sind, dass wir beim rausgehen anhand des roten Fleisches genau sehen konnten, wie weit wir eingetaucht waren.
  • 6. Diesen Vorgang wiederholt man mehrmals, zwischendurch kann man auch in die Sauna oder ins Dampfbad gehen, kann sich an einen Wasserfall mit warmen Wasser lehnen oder einfach chillen.
  • 7. Man reinigt sich vor dem Verlassen. Fön, Waage, Massagestühle und Bürsten stehen ebenfalls bereit.  


Alles klar? Es kommen noch Tücken: Was ich dann nach und nach auch noch gelernt habe:
Es ist ganz einfach sein Holzlatschen auszuziehen, wenn man sich im Eingangsbereich umdreht und diese an der Fußkante absreift. Besser, als wenn man auf einem Bein hüpft, dabei flucht und laute klappernde Geräusche von sich gibt und wieder einmal sein Gesicht verleiert.

Ach ja, das kleine Handtuch. Dieses dient dazu, sich zu waschen, zu trocknen oder man legt es sich lässig auf den Kopf, damit man nicht auskühlt, wenn man im Winter draußen liegt. Es wird NIEMALS ins Wasser getaucht und schon gar nicht der Nebenmann damit beworfen, denn es gilt als unsauber. Der Nebenmann oder der Hintermann werden auch nicht im Reinigungsbereich mit warmen oder kaltem Wasser abgesprüht. Sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber wenn die Europäer kommen...


Traumstrand (shirihama Beach) und Luxushotel (Shirihama Annex)

Der Shirihama Beach ist als Traumstrand ausgezeichnet und er war es auch. Ich konnte nicht anders, auch dieser Sand wanderte in meine Strandsandsammlung. Weiß wie Schnee und fein wiePuder, ein echtes Schmuckstück.


Frisch vom Strand ging es in das Luxushotel, das uns von einem Gast auf Arvids Hochzeit geschenkt wurde, inkl. Abenddinner und Frühstück. Der Luxus begann mit einem schier unendlich großem Zimmer. Wie soll man so etwas ausfüllen? Das Essen war der Hit: ein Menue, bestehend aus (habe vergessen mitzuzählen), Gängen. Danke noch einmal an ...., die uns diesen Aufenthalt ermöglichte.


Ist schon jemand in einem schrägen Aufzug gefahren? Ein unglaubliches Gefühl. Es dauerte mehrere Fahrten und viele Diskussionen, bis wir uns der Konstruktkion bewusst wurden. Erst danach konnte ich das Gefühl zuordnen. Der Fahrstuhl steht gerade, so weit, so bekannt, aber er wird schräg nach oben oder unten gezogen und das führt zur völliger Desorientierung, wenn er abbremst. Auch die Orientierung im Hotel war schweirig: Da die Hotelflure ebenfalls am Hang sind, ist die Rezeption oben, in diesem Fall Etage 5. Etage 1 ist also ganz unten, da befindet sich der SPA-Bereich (=Onsen). Als wir uns verabredeten, nach der Ankunft unsere Sachen aus dem Auto zu holen, hatte jeder sein eigenes Erlebnis. Ich gab auf, nachdem ich im Onsen und nicht im Parkhaus landete und kehrte in die 3. Etage zurück, die anderen kamen gleich gar nicht wieder. Wer denkt schon, dass er in Etage 7 von 9 fahren muss, dort den Fahrstuhl wechseln und weitere 2 Etagen hoch fahren, wenn er in die Tiefgarage will?


Kochen im Onsen in Tanabe-shi, Wakayama

Der Tempel in Tanabe-Shi stand einst unten am Fluss in einer Schleife.  Nach einem verheerenden Hochwasser hat man das, was von ihm übrig blieb (immerhin drei große Holztempel) oben auf dem Berg wieder aufgebaut.

 In Japan sollten sich die Kreise meiner Weltreise schließen. Das wurde mir an vielen Orten bewusst, z.B. hier in der Wakayama-Prefectur, wo seit 400 Jahren eine enge Verbindung mit der Region Galicien gepflegt wird. Die beiden Wanderwege "Camino de Kumano" (Shintuistisch) und "Camino de Compostella (katholisch) kommen hier zwar nicht zusammen, werden aber symbolisch vereint (Geschwister-Pilgerwege).


Ein Kontrast war nach dem Luxus-Hotel das J-Hoppers Hostel in Yunomine. Wir konnten uns dort in einem kühlen, klaren Fluss abkühlen. Abends, im Hostel trafen wir neben Japanern natürlich einen Deutschen. Dieser kam aus München und hat extrem lange Wandertouren unternommen. Der wird sich auch gefreut haben. Da reist er ans andere Ende der Welt, und dort noch in die entlegensten Ecken und dann trifft er im Hostel auf eine 5 Köpfige Familie aus Dresden, Hamburg, Freiburg, Zittau und Göttingen. Morgens überraschte Arvid uns mit frisch gekochten Eiern aus dem Onsen, ein Stück die Straße runter. Natürlich drängten wir uns nach dem Frühstück, diesen, nennen wir mal "Koch-Onsen" zu sehen.


 Eier kochen im Onsen

Eine Bootstour auf dem Kitayama-River in der Dorokyo-Schlucht

Zum Schluss unternahmen wir eine Bootstour in der Dorokyo-Schlucht. Der Tour voraus ging eine heftige Diskussion ob wir nun die Schlucht oder den größten Wasserfall besuchen sollten, oder beides. Letzteres erwies sich als unrealistisch. Die zunächst anvisierten Nachi-Falls haben wir nicht gesehen. So wie viele andere Orte der Welt auf meiner Reise muss ich hier sagen: "Das nächste Mal..."

Zurück ging es eine kleine Ewigkeit über gewundene Straßen durch die Präfekturen Wakayama und Nara nach Kobe. Die ganze Zeit ist mein Sohn gefahren und ich war froh als Beifahrer auf der linken Seite zu sitzen, auch wenn es etwas ungewohnt war, dort kein Lenkrad zu haben.

 Flussschleife
 Dorokyo-Schlucht
 Hängebrücke in der Dorokyo-Schlucht

gesichteter Braunbär in der Dorokyo-Schlucht am Tag zuvor...


In Kobe besuchte ich zum Abschluss noch das Auswanderer Monument der Auswanderer nach Brasilien


Dann ging es über Chengdu/ China heim nach Frankfurt...