Sonntag, 16. Februar 2025

Die Philippinen

 Die Philippinen


Erster Eindruck: Strand auf Palawan

So haben wir uns das Ankommen auf Palawan erträumt

Ankommen auf den Philippinen 1. Palawan

Die Philippinen hatten wir uns nach Japan ausgesucht, da wir gerne Weihnachten irgendwo auf der Welt zusammen mit allen Kindern und Enkelinnen feiern wollten und die Philippinen nicht so weit von Japan entfernt sind, wo Arvid, Yuka und Luna wohnen. Südkorea hatten wir zunächst in Erwägung gezogen, doch dort sollte es im Dezember recht kalt sein. 

Gustav's Place auf der phillipinischen Insel Mindoro schien uns bei der Recherche ein geeigneter Platz für alle zu sein, der gut zu erreichen und an dem man abseits des Trubels ganz in Familie zusammen sitzen konnte. Wir hatten die Unterkunft bereits im Juli in Rumänien gebucht gehabt (Genügend Bungalows für alle mit Klimaanlage).

Die Phillipinen passten auch mit einem ursprünglichen Traum von uns zusammen: Ein Besuch der Insel Palawan. Warum Palawan? Ursprung des Gedankens war die Netflix-Serie "Haus des Geldes" (Originaltitel "La Casa de Papel"), an deren Ende sich die Bankräuber auf Palawan getroffen haben. Wir mussten damals nach der Serienfolge erst einmal nachschauen wo Palawan liegt und als wir es sahen, wirkte es wie ein Ort am Ende der Welt und sollte mit in die Reiseplanung aufgenommen werden. 

Bei der Weihnachtsplanung 2024 (s. o.) hatten wir zunächst auch Palawan in Betracht gezogen.  Nach kurzer Recherche wurde dann Palawan ausgeschlossen, da der Süden offizielles Malariagebiet ist, es Aufstände gibt und das Auswärtige Amt eine offizielle Reisewarnung, zumindest für den Süden von Palawan ausgesprochen hat. Wir entschieden also, dass nur Ines und ich nach Palawan reisen würden und wir uns mit den Kindern und Enkelinnen an einem sichereren und ruhigeren Ort treffen wollten. 

Unser Plan war es also, noch vor Weihnachten nach Manila auf die Phillipinen zu fliegen und dann für eine Woche nach Palawan weiter zu reisen. Eine Nacht wollten wir noch in Manila verbringen, da wir recht spät ankamen. Am Flughafen gibt es einen unglaublich gut organisierten Pick-Up Point für Grab Fahrer (private Online-Taxis). Schon bei Ankunft stehen die Hinweisschilder, es gibt einen kostenlosen Internet-Zugangspunkt, über den man  die Grab-Fahrer buchen kann und ein regelrechtes Terminal, an dem man abgeholt wird. Lauter Leute flitzten in Grab-T-Shirts umher und helfen einem weiter. 

Für uns als Touristen ist es natürlich gut, ein online-Taxi wie Grab oder Bolt u. v. a. zu buchen. Man sieht im Voraus den Fahrer, hat eine genaue Vorstellung von den Kosten und kann  im Nachhinein auch digital Trinkgeld geben. Alles wird über die VISA-Karte abgebucht und ist nachvollziehbar. Dadurch schadet man natürlich den herumfahrenden Taxis. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass für mich an der Entwicklung die Taxifahrer nicht ganz unschuldig sind. Man weiß in dem Moment wenn man in ein Taxi steigt, dass man in der Mehrzahl der Fälle übers Ohr gehauen wird und da miete ich lieber einen Grab-Fahrer. Leider geht ein Großteil des Geldes an die Organisation Grab, aber das kann man mit Trinkgeld etwas ausgleichen. Selbst wenn es zum Schluss teurer werden sollte als ein herkömmliches Taxi...

Ines hatte in Manila das Prince-Hotel gebucht. Ziel war es, das Gepäck dort für eine Woche aufzubewahren, damit wir mit leichtem Gepäck weiterreisen konnten, denn bei einem Inlandsflug hätten wir zusätzliches Gepäck teuer dazubuchen müssen. Bei unserer Ankunft im Hotel sagte man uns, dass man im Augenblick ziemlich ausgebucht sei und wir deshalb ein Upgrade bekommen haben in die Präsidenten-Suite. Wir wurden noch darauf hingewiesen, dass das Zimmer sehr groß sei. Bei Eintritt im Zimmer war die Umschreibung "sehr groß" noch eine Untertreibung!

Man kam in das Zimmer/die Suite, links ein WC mit Dusche, bevor es in den riesigen Wohnraum mit Couch, Esstisch, Schrankwand ging. Danach ein riesiges Schlafzimmer, an dessen Ende ein riesiges Bett stand. Auch hier war eine Couchgruppe, ein zweiter TV und eine Sitzgruppe zusätzlich vorhanden. Ines war von der Größe des WC und der Dusche ein wenig enttäuscht, hatte aber bisher nur das Gästeklo im Eingangsbereich gesehen und noch nicht das riesige Badezimmer mit 2 Waschbecken, Doppelbadewanne mit Whirlpool und Dusche nebst Schminkraum und Ankleideraum entdeckt. Ich hingegen hatte noch gar nicht die vollständig eingerichtete Küche neben dem Wohnzimmer gesehen. Alles in allem ca.  100 m², größer als unsere Wohnung zu Hause. Wir  konnten es nicht fassen und liefen immer nur hin und her. 

Was für ein fulminanter Auftakt! Da das Restaurant schon geschlossen hatte, bestellten wir uns Essen auf das Zimmer.

Die Präsidenten-Suite im Manila-Prince-Hotel 
und dabei habe ich die Küche und das "Gäste-WC" im Eingangsbereich nicht mitgefilmt.

Am nächsten Tag ging der Flug am Nachmittag und wir hatten zunächst vor, mit Bus und Bahn die 12 km zum Flughafen zu fahren. Wir hatten auch eine sog. "Beep-Karte" gekauft. Beim Überqueren der Straße fiel Ines unglücklich hin und schlug mit dem Kopf gegen ein Tuk Tuk (Motorrad-Taxi). 

Die Einheimischen waren total nett, sie versorgten uns mit Papier, Desinfektionsspray und Wasser. Mein erster Gedanke war, dass die Wunde genäht werden müsse, Ines lehnte es aber ab und zum Glück hörte die Wunde auch bald auf zu bluten. Ein weiterer glücklicher Umstand war die Apotheke gegenüber, in der wir erst einmal Gaze und  Pflaster besorgen konnten. Wir versuchten kurz mit der Bahn weiterzukommen, aber diese kam völlig überfüllt an, so dass wir gleich wieder kehrt machten und ein Grab-Car organisierten. Der Grabfahrer, der uns zum Flughafen brachte, hatte viele Jahre auf dem Kreuzfahrtschiff AIDA als Barmann und Kellner gearbeitet und hat sich danach aktiv für Grab entschieden (so erzählte er es uns). Wir kamen entspannt beim Flughafen an und konnten nach kurzem Check-in (wir hatten ja nur Handgepäck) erst einmal den Schock des Sturzes bei einem Kaffee und einem süßen Gebäck verdauen. Von der Narbe auf Ines Stirn wird sicherlich eine Erinnerung zurückbleiben, aber Ines ist noch einmal im wahrsten Sinne des Wortes "mit einem blauen Auge" davon gekommen.

Hier passierte der Sturz


Vielfältige Transportmöglichkeiten in Manila

Palawan

Auf Palawan verbrachten wir erst einmal eine Nacht in Puerto Princessa, bevor wir dann an die Westküste zu den schönen Stränden fuhren. 

Wir kamen dort im Nirgendwo in einem süßen Guesthouse unter, das von einer Phillipina und einem Kanadier geführt wird. Wir hatten einen herrlichen Ausblick in die Berge, einen Swimming-Pool, einen Billiard-Tisch und einen Strand-Service. Ideal zum Runterkommen und Blog Schreiben. Unsere Gastgeber bestätigten, dass auf den rund 7000 phillipinischen Inseln einige Leute untergekommen sind, die wie die Bankräuber aus unserer Netflix-Serie ein paar Jahre ihre Ruhe haben wollten. Man braucht einen schönen Ort und einen Strohmann, der das Geld von der Bank holt. Robert (so hieß der Kanadier, der früher Kameramann war), führte aus, dass auch in anderen Serien Palawan als Drehort- und Zufluchtsort genommen wurde, so zum Beispiel beim Bourne Vermächtnis. Auch viele andere Filme wurden dort gedreht, zum Teil mit bekannten Schauspielern wie beispielsweise "The Da Vinci Code" und "Cast Away" mit Tom Hanks.

Unterkunft in der Nähe des Flughafens in Puerto Princessa


Den ersten Tag verbrachten wir nur auf der Terrasse und schauten in die Berge, am zweiten Tag waren wir am Nagtabon Beach. Ein Traum. So hatten wir uns Palawan vorgestellt. Sandstrand, Palmen, leichte Wellen, wenig Leute, Surfer und nette kleine einheimische Buden, in denen man frischen Fisch essen und Kokosnusswasser trinken konnte.

Unterkunft an der Westküste

Nagtabon Beach

Nagtabon Beach

Man muss aber auch sagen, dass an diesem schönen Strand hinter den Palmen an bereits eine riesige Baugrube ausgehoben wurde. Es wird in den kommenden Jahren ein großes Hotel entstehen und dann ist erst einmal Schluss mit der Idylle. Seltsamerweise stand am Ende des Strandes bereits ein großes Hotel, das aber vollkommen verwaist war. Eventuell war es pleite (wie viele Einrichtungen nach Corona), oder es war während der Nebensaison geschlossen.

Ein 12 Stockwerke hoher Hotelkomplex der amerikanischen Kette "Sheraton Hotels and Resorts"
wird  gerade am Nagtabon Beach gebaut.
Inhaber der der o. g. Hotelkette ist die "Marriott International, Inc."

Wir mieteten uns auch einen Motorroller, um weiter entfernte Strände zu erkunden. Was für eine Wohltat gegenüber dem Fahren auf Bali: Es herrscht der vertraute Rechtsverkehr, die Straßen sind breit, asphaltiert und es gab kaum Verkehr. Also das genaue Gegenteil von Bali. So konnten wir entspannt einen weiter nördlich gelegenen Strand erkunden. Wir kamen an einem Sonntag dort an und was wir nicht wussten: Dieser Strand ist für Picknick und allerlei Amüsement ausgelegt. Wir wurden mit einer Kakophonie aus modernen Beats aus mitgebrachten Soundsystemen und dem überall in Asien beliebten Karaoke begrüßt. Wir fanden etwas abseits einen Platz unter einer Palme und konnten von dort aus die Vorbereitung für eine Hochzeitsfeier verfolgen. Ein Tag wie wir ihn nicht erwartet hatten, aber insgesamt ein Erlebnis, zumal das mit reichlich Blumen geschmückte Hochzeitstor mehrmals umgeweht wurde, die Richtung der Stühle geändert und drohende Regenwolken die gesamten Hochzeitsvorbereitungen begleiteten. 

Wir konnten die Trauung am Abend zum Sonnenuntergang nicht mehr verfolgen, da wir uns selbst zu einem Dinner bei Sonnenuntergang in einem Restaurant oben auf der Klippe angemeldet hatten. Den Tipp hatten wir von unserem Gastgeber bekommen. Das Restaurant hat nur an zwei Tagen in der Woche, jeweils zum Sonnenuntergang, geöffnet. Man bucht und bezahlt ein Drei-Gänge-Menü. Wir hatten einen Platz mit Blick auf "unsere" kleine Bucht und der Sonnenuntergang an diesem Abend war perfekt, die drohenden Regenwolken waren zu unserem  Glück - und zum Glück für die Hochzeitsgesellschaft (s. o.) - rechtzeitig abgezogen. 

Wir haben unser Plätzchen gefunden, im Hintergrund Karaoke und moderne Beats 

Aufbau für eine Hochzeit am Abend bei Sonnenuntergang

Ein Strand wie man ihn auf Palawan  erwartet


Ein perfekter Tag endete mit einem romantischen Dinner auf einer Terrasse bei Sonnenuntergang und Klaviermusik. Wenn Ines und ich nicht schon verheiratet wären, wäre das hier der richtigen Abend gewesen, einen Antrag zu stellen.

Sonne, die gleich im Meer versinkt 

Insgesamt waren wir eine Woche auf Palawan, bevor wir nach Manila flogen, um die Kinder nach und nach vom Flughafen abzuholen. Maren kam mit Mia, Maryla und Benno zusammen einen Tag später. Arvid, Yuka und Luna hatten zuvor abgesagt, ebenso  Malte und July.

Wir verbrachten ein paar Tage in der Hauptstadt Manila. Die Gegend um das o. g. Prince-Hotel war als sicher beschrieben. Beim Gang durch die Straßen war es aber eher beklemmend, weil laut, geschäftig und am Straßenrand sah man die Bevölkerung sitzen, die nicht im Prince-Hotel übernachten konnte. Ein Park, den wir mit Mia besuchten (Rizal-Park), war ganz nett im chinesischen Teil, aber die Ruhe und Erholung und v. a. Spielgelegenheiten für Mia fanden wir nicht (im Gegensatz zu Japan, wo gefühlt an jeder größeren Straßenecke ein gut ausgestatteter Spielplatz stand). Der Rizal-Park liegt am Rande des spanischen Viertels, durch das man sich kutschieren lassen kann. Manila hinterließ bei uns allen in den ersten Tagen eher das Gefühl, das man hier nicht mehrere Tage  Urlaub verbringen möchte.

Spazieren im Rizal Park

Spazieren im Rizal Park

Pferdekutschen für das spanische Viertel

Schwarzer Strand und einfaches Leben 

Am frühen Morgen des 23.12.24 flogen wir dann gemeinsam mit einer kleinen Propellermaschine auf die südlich der Hauptinsel gelegene Insel Mindoro. Dazu mussten wir mitten in der Nacht aufstehen. Mit der Propellermaschine landeten wir im Süden der Insel in San Jose und wurden mit einem Kleinbus 2 Stunden die rund 80 km nach Sablayan an die Küste gefahren. Es folgte eine kleine Flussüberquerung und so waren wir gegen Mittag an Gustav's Place, an dem wir die folgenden 10 Tage über Weihnachten und Silvester verbringen wollten.  

Der Flug und die Fahrt boten sehr schöne Aussichten auf die Insel. Berge, Flüsse und ein endlos langer Strand sollte uns erwarten. Die Fahrt in dem Kleinbus war wie immer aufregend, da die Fahrer scheinbar eine Zulage bekommen, wenn sie möglichst schnell und halsbrecherisch am Ziel ankommen und die Fahrgäste froh sind, noch am Leben zu sein. Beim Blick durch die Fenster sahen wir eine herrliche Landschaft: Reisfelder mit Wasserbüffeln und Seidenreihern  und im Hintergrund hohe Berge.     

Unser Gepäck wird verladen

Ein erster Eindruck von der Insel Mindoro


Nach einer halsbrecherischen Busfahrt über die Hälfte der Insel werden wir samt Gepäck auf eine kleine Bootsfähre verladen. Man sah schon bei der Fahrt zum Ressort, dass hier auf der Insel keine gehobenen Ressorts gebaut wurden. Uns erwarteten die aus Asien bekannten einfachen Hütten und Verkaufsstände. Kurz vor dem Fluss wurde die Gegend dann immer einfacher und so ein bisschen hatte ich Bedenken, ob wir uns den richtigen Ort für einen längeren Aufenthalt mit der Familie ausgesucht hatten.

Die Gegend war sehr einfach

Flusshafen, auf dem Bild exotisch, aber in der Realität eher deprimierend 

Ankommen in Gustav's Ressort, einfach aber idyllisch

Ankommen im Ressort Gustav's Place

Im Nachhinein stellte sich der geplante längere Aufenthalt als gut heraus, da Maryla und Benno auf Grund der Umstellung krank wurden und erst einmal ein paar Tage brauchten, um richtig anzukommen. Zum Glück hat Mia den Flug auf die andere Seite der Welt und die Fahrt zu Gustav's Place gut überstanden. Bis auf einen Mittagsschlaf mit  Alpträumen, war sie gesund und alle Tage gut gelaunt. Sie musste viele Umstellungen und die Fahrt in vielen verschiedenen Fortbewegungsmitteln mitmachen: Der lange Flug, die vielen Umzüge, Fahrten in schnellen Kleinbussen, Fähren, Booten und zum Schluss auch noch  Trycicles.  Aber wie gesagt, Mia erfreute uns jeden Tag durch gute Laune, durch immer wieder neue Ideen, wie man Chaos veranstalten kann und mit halsbrecherischen Aktionen ihrerseits (dazu unten mehr). 

Gustav's Place war sehr ruhig, die Bungalows einfach und der Strand mit Sicht auf eine kleine vorgelagerte Insel endlos und exotisch schön. In die nahegelegene Stadt Sablayan kam man entweder mit der Bootsfähre (s. o.) oder über eine Hängebrücke, die man sich als Fußgänger  mit den Motorrollern teilte. 

Das bedeutet für uns aber auch, dass wir ziemlich abgeschlagen und weit weg vom Schuss waren. In dem Ressort bekamen wir Frühstück, Getränke und Abendessen wenn wir es wünschten, von daher waren wir gut versorgt und es fehlte uns an nichts. Mia war total vernarrt in die vielen Hähne und Hühner, die frei herumliefen. Ihre Lieblingsbeschäftigung war es aber, die Wasserhähne, die vor jeder Hütte angebracht waren und unterschiedliche Öffnungssysteme aufwiesen, auszuprobieren, was jedes Mal mit einer Dusche endete. Leider war das Klima eher schwülwarm, so dass die Klamotten schlecht trockneten, und wir Mia nicht ihren vollen Spaß lassen konnten. 

Mia beim Wasserhähne öffnen

Mia beim Hühner verfolgen

Der Strand und das Meer 

Der Strand war wie gesagt schier endlos. Er war schwarz, das wusste ich im Vorfeld, aber ich dachte mir, dass Sand halt Sand ist und ob er nun schwarz oder weiß aussieht, das tut nichts zur Sache. Wie hatte ich mich in mir selbst getäuscht: Obwohl ich wusste, dass Sand gleich Sand ist, sahen die schwarzen Sandkörner auf der Haut irgendwie immer dreckig aus und wie auch den weißen Sand, bekam man sie sehr schlecht ab. Der Sand haftete vor allem an Mia, die immer gut mit Sonnencreme und Mückenschutz eingecremt war und die sich nicht darum scherte, dass sie sandig war, eher im Gegenteil ;-) Meine Laune sank ein wenig in den Tagen. 

Auch im Nachhinein mache ich mir Gedanken um meinen Stimmungsabfall. Wäre der Strand bernsteingelb gewesen, so wie jeder exotische Strand in der Vorstellung aussieht, dann wäre es das reine Paradies gewesen...

Stimmungsaufhellend war Mia, die uns mit ihren Kamikaze-Aktionen auf trapp hielt. War sie ganz am Anfang ein bisschen skeptisch gegenüber dem Meer, so verlor sie nach wenigen Minuten die Scheu und wenn wir sie nicht festgehalten hätten, hätte sie sich immer wieder kopfüber ins Meer gestürzt. 

Ins Meer ging es nur in Begleitung

Abhängen

Maryla und Benno konnten die ersten Tage leider kaum genießen, sie lagen vorwiegend im Bungalow oder in der Hängematte und kurierten ihre Erkältung und Kopfschmerzen aus. Nach einigen Tagen ging es zuerst Benno und dann auch Maryla besser, und wir konnten Ausflüge unternehmen.

Sablyan und Umgebung

Gleich am ersten Tag gingen wir jedoch zu Fuß am Strand entlang in die Stadt Sablayan. Die o. g. Hängebrücke war schon eine Herausforderung: Sie wackelte, Fußgänger und Motorroller benutzen beide die Brücke und eigentlich war sie schon für zwei Fußgänger nebeneinander zu schmal.


Die Brücke war wohl auch für Motorroller frei gegeben


Wir wollten uns Wasser holen, etwas Obst auf dem Markt sowie Windeln. Die Markthalle war schon eine Herausforderung an sich: Neben allerlei Dingen für den täglichen Bedarf gab es in der Mitte rohen Fisch und Fleisch. Die Hitze, das turbulente Treiben und zwischendrin ein paar Bettler, die die Hand aufhielten, das war schon eine Umstellung. Wir waren auch so gut wie die einzigen Touristen. Man muss dazu sagen, dass wir uns nicht bedroht fühlten, nur irgendwie fehl am Platze und etwas unwohl ob der vielen Eindrücke, dem Krach und den ungewohnten Gerüchen (Anmerkung: Es roch nicht nach exotischen Gewürzen, eher etwas nach Unrat und eben nach Fisch und rohem Fleisch in der Markthalle).  Für Maryla, die noch nie in einem asiatischen Land war, ein gewisser Kulturschock, auch wenn sie natürlich vorher schon viele Videos dazu gesehen hatte, aber die waren halt ohne Krach und Geruch... 

Maren war schon mit dem Rucksack durch Vietnam gereist und Benno durch Marokko, für sie war es nicht ganz so befremdlich. Mia fand hingegen alles herrlich aufregend. Wir machten uns dann mit Obst, Wasser, Windeln und einem großen Luftballon für Mia auf den Heimweg und genossen es, am einfachen aber ruhigen Gustav's Place anzukommen.



Am Ende eines erfolgreichen Einkaufs gab es einen großen Luftballon,
der erstaunlicherweise noch mehrere Tage die Luft, bzw. das Helium halten sollte.

Prison Farm

Unser erster richtiger Ausflug in die nähere Umgebung (leider noch ohne Maryla) führte uns in das Gefängnis-Areal in den Bergen (Prison Farm). Es handelt sich hierbei um ein Gefängnis mit integrierten Farmen, Plantagen und Naturparks. Das mag auf den ersten Blick schräg klingen, aber die Arbeit auf den Feldern gehört zum Rehabilitationsprogramm und ist eine Möglichkeit für Insassen, die sich gut betragen, etwas dazu zu verdienen. Weitere Informationen zu Sablayan und zur Prison Farm siehe: Sablayan (2018)

Die Fahrt ins Tourismus-Büro, um sich als Tourist zu registrieren, war an sich schon aufregend, wir fuhren das erste Mal  in einem Trycicle.  Ein Tricycle ist die Philippinische Variante von einem Motorrad mit Seitenwagen. Mia war zunächst sehr skeptisch, fügte sich dann aber den Umständen und schlief auf der  Fahrt zur Prison Farm sogar ein.

Das erste Mal in einem Trycicle

Wir hatten keinen direkten Kontakt mit den Gefangenen, besuchten aber einen Hügel mit schöner Aussicht, einen Picknick-Badeplatz an einem Flussufer und den Liboao-See. Alles in Allem recht unspektakulär, aber es war ein schöner Tagesausflug. 

Picknick-Fluss-Badeplatz

Libao-See

Tagesausflug

Ein etwas wackliger Aussichtspunkt

Trycicle-Fahren

Pandan-Island

Der nächste Ausflug sollte uns dann auf die vorgelagerte Insel Pandan führen, wo man schnorcheln konnte. Auch hier ging es erst wieder mit der Fähre über den Fluss, dann mit Trycicles zum Hafen und dann mit einem Schnellboot auf die Insel. Warum wir nicht direkt von unserem Strand aus mit einem Boot auf die in Sichtweite gelegene Insel  fahren konnten, haben wir nicht so richtig heraus bekommen. Womöglich sollte dieses Privileg nur den Tauchern zukommen, für die das Ressort eigentlich auch gedacht war. Die Insel war der Hit: Es gab weißen Strand (alles über die Jahrtausende zermahlene Korallen), eine Bar und richtig viele Leute. Beim Schnorcheln gab es allerlei bunte Fische und Korallen zu sehen und wir sahen zum ersten Mal einen blauen Seestern. Wir machten sozusagen Urlaub von unserem schwarzen Strand, so kam es mir zumindest vor. 

In einem schnellen Boot
 
Land in Sicht

Weißer Korallen-Sand

Weißer Sand klebt auch

Abhängen auf Pandan Island

Blauer Seestern

Zurück am eigenen schwarzen Strand und ein letzter Blick des Tages auf die Insel (rechts im Bild)

Eigentlich wollten wir gerne auch noch zu ein/zwei Wasserfällen, doch durch den Regen der letzten Tage war der Weg nach Auskunft des Tourismus-Büros so aufgeweicht, dass kein Durchkommen war.  

Weihnachten und Silvester

Weihnachten feierten wir in kleiner Runde. Wir hatten zuvor eine online Wichtelgruppe gebildet und so gab es sogar Geschenke. Einen Weihnachtsbaum gab es auf der Terrasse auch. So war der Weihnachtsstimmung eigentlich nichts im Wege außer das Meeresrauschen und eine schwüle Wärme, aber wieso muss es Weihnachten eigentlich kalt sein? Jesus ist in Nazareth geboren, dort regnet es im Dezember und die Temperatur liegt im Durchschnitt zwischen 10 und 15°C. 

Weltweit feiern Christen Weihnachten in Brasilien, Kolumbien, Australien, etc.  im Sommer und nur weil Bing Crosby von einer weißen Weihnacht träumt, findet eine christliche Minderheit auf der Nordhalbkugel dass Weihnachten kalt und weiß sein muss und freut sich, wenn ein durch die Coca-Cola-Werbung inspirierter alter weißer Mann* Geschenke bringt  (*Anmerkung:  1931 wurde der Weihnachtsmann in seinem rot-weißen Mantel durch den Grafiker Haddon Sundblom für die Coca-Cola Company gezeichnet. Sundblom zeichnete bis in die 60er jedes Jahr einen Weihnachtsmann für die weltbekannte Werbekampagne des Konzerns. So wurde die Vorstellung des Weihnachtsmannes in der Kultur geprägt.)

Ines: Da für mich vor allem die Wintersonnenwende feiernswert ist und ich mich da besonders auf die Zunahme des Lichtes danach  freue, macht Weihnachten für mich zu dieser Zeit - bei uns kalt - schon Sinn. Und das hat mir auch definitiv ein wenig gefehlt. In der Nähe des Äquators sind die Tage, zumindest lichtmäßig alle sehr ähnlich und es gab für mich deshalb keinen richtigen Anlass, etwas zu feiern, außer natürlich, dass meine Kinder, Maren und Mia bei uns waren...

Wir feierten also am Strand und freuten uns über die Wichtelei bei einem leckeren Essen

Die Spannung steigt

Geschenke auspacken

Wer das nächste Geschenk auspacken darf, haben wir mit einer Schätzfrage gelöst. Seitdem weiß ich, dass sich die Phillipinen aus ca. 7000 Inseln zusammen setzen und es dort ca. 130 verschiedene Sprachen, bzw. Dialekte gibt. 

Um es gleich anzuschließen, auch Silvester feierten wir am gleichen Tisch, bei einem guten Buffet, das vom Ressort gestellt wurde.  Schon am Vortag fragte ich mich, was die Installation am Strand bedeuten sollte, um Mitternacht wurde sie angezündet.

Buffet
Buffet
Mitternacht


Am Neujahrestag fuhren wir nochmals auf die vorgelagerte Insel Pandan. Die Bootsfahrt unterschied sich diesmal ein wenig, da es Ebbe war und wir erst zum Boot hingehen mussten, das hinter einer Sandbank festgemacht hatte. Das Boot war diesmal ein normales Fischerboot mit einem ohrenbetäubend lauten Schiffsmotor. 

Benno geht voran, das Boot liegt am Horizont

Inselflair

P. S. Ines und ich wussten noch nicht, dass wir einen Monat später noch einmal Silvester feiern würden, aber das werdet ihr erst im Blog Vietnam lesen können. 

Fazit Sablayan :

Sablayan ist ein Ort abseits der Instagram-Touristenpfade, der mit seinen Stränden, Inseln und dem malerischen Hinterland eigentlich alles bietet. Infrastruktur ist vorhanden. Die Einheimischen sind freundlich. Alles in allem ist Sablayan ein Ort für Naturliebhaber und ein gutes Fleckchen, um ein paar Tage abseits vom Massentourismus auf den Philippinen zu entspannen, so schreibt es Toni in seinem Blog (s. Link oben, Text gekürzt). Wir können bestätigen: Es gibt nicht viele Touristen. Mich persönlich hat der schwarze Sand nach ein paar Tagen deprimiert. Mit ein paar Touristen um uns herum mehr und ein paar netten Kaffees wäre die Zeit noch schöner gewesen. 

Was wir erst am vorletzten Abend erfahren haben: Wir waren die ganze Zeit auf der Südwestseite der Insel in einem Regenloch. Im Norden und im Westen der Insel hat es tagelang geregnet, wie uns eine Touristin erklärte, die in den letzten Tagen zu uns stieß. So hatten wir die ganze Zeit Glück, ohne es zu wissen. Es war zwar öfter bewölkt, aber richtigen Regen hatten wir nur wenige Stunden. 

In der letzten Nacht haben wir dann die Wucht der Tropen selbst mitbekommen. Es kam ein mächtiges Gewitter über uns, der Regen trommelte auf das Dach und nach einem ohrenbetäubenden Blitz war erst einmal Stromausfall.  

Luxus auf Boracay

Nach knapp 2 Wochen einfachem Leben an einem schwarzen Strand stand uns der Sinn ein wenig nach Luxus und wir buchten Zimmer mit großen weichen Betten in einem  Ressort  auf der Insel Boracay. Eine andere Welt. Das Ressort war so weitläufig, dass man zum Frühstück, zum Essen und zu den einzelnen Pools extra mit einem Shuttle fahren konnte. Es ist gleichzeitig ein Golf-Ressort, was die Weitläufigkeit erklärt. Das Ressort hat 1997 eröffnet, das merkte man einigen Ecken auch an (z. B. hatte der größte und schönste Pool mit Blick auf das Meer geschlossen). Andererseits blieben für uns noch genügend viele Pools übrig. Für Mia war es eine Wonne  und für uns eine Wohltat, mit Mia im flachen Wasser planschen zu können. 

Busfahrt auf Mindoro zur Fähre nach Boracay. Vor uns ein vollbesetzter Laster
auf dem Weg zu der Reisernte

Fähre nach Boracay

Boracay selbst ist eine touristische Insel, es gibt alle möglichen Wassersportarten, Clubs, Restaurants, Cafés und eben auch lange weiße Sandstrände. Auf der Insel konnte man sich sehr gut mit elektrischen Tuk Tuks fortbewegen (lassen). Bekannt ist der White Beach. 2017 wurde Boracay vom Reisemagazin „Condé Nest Traveler“  zur „schönsten Insel der Welt“ gekürt.

(Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/boracay-die-schonste-insel-der-welt-wird-fur-touristen-gesperrt-3947008.html):
Die Insel hat in den letzten Jahrzehnten eine Entwicklung durchgemacht, wie sie in Südostasien auch viele andere Inseln hinter sich haben. Anfang der 1980er Jahre war das gerade einmal zehn Quadratkilometer grosse Eiland noch ein Geheimtipp für Rucksack-Urlauber aus aller Welt. Die Hütten wurden noch aus Bambus gebaut, mit Kokospalmblättern als Dach. Wer eine Pause vom Strand wollte, konnte im Wald auf der Nordseite Flughunde und Fruchtfledermäuse beobachten. Heute gibt es mehr als 4500 Hotels, Gaststätten und sonstige Geschäfte, die vom Tourismus leben.  2018 ist dann Boracay  aus Umweltgründen für ein halbes Jahr für Touristen gesperrt worden. Restaurants und andere Tourismusunternehmen auf Boracay leiteten bis dahin ihre Abwässer ungeklärt ins Meer. Die Insel war zudem mit Müll übersät und mitten in die Natur hinein wurden illegal Häuser gebaut. Während der sechsmonatigen Schließung wurde die Infrastruktur der Insel auf Vordermann gebracht, unter anderem wurden neue Abwasser- und Entwässerungssysteme gebaut. Außerdem wollten die Behörden ohne Genehmigung errichtete Gebäude abreißen und das Müllproblem in den Griff bekommen.

Benno brachte die Insel als nächstes Reiseziel auf, da von November bis April auf der Ostseite (Bulabog Beach) ein ständiger Wind weht, der ideal für  Kitesurfen und Windsurfen ist. Benno war dann auch  in seinem Element. Er war tagsüber beim Windsurfen und erzählte uns abends von seinen Abenteuern und zeigte die von Tag zu Tag mehr geschundenen Hände. Wir genossen die Cafés  am White Beach, schlenderten an der Küste entlang und badeten im Pool und im Meer. Nicht an allen Stränden  war das Baden im Meer möglich. Am Strand in der Nähe des Hotels waren zu der Zeit Quallen, die Portugiesische Galeere (Physalia physalis). Die Tentakel erzeugen beim Kontakt mit Menschen Quaddeln und in der Regel starke Schmerzen. An anderen Stränden war das Baden jedoch möglich und sehr schön.

Fahren im elektrischen Tuk Tuk 

Warten auf den Shuttle zum Abendessen

Wandern am Strand
Wandern am Strand

Portugiesische Galeere (Physalia physalis)

Wandern entlang der Küste

Wandern entlang der Küste


Entspannung in einem hippen Café am White Beach

Ein Highlight für Benno, Maren und mich war eine Kanu-Tour zu einer Höhle. Die Wellen waren nach meinen Empfinden sehr hoch, obwohl die von mir geschätzte Höhe von 3 Metern  weder von Maren noch von Benno bestätigt wurde. Auf jeden Fall war das Anlanden in der Höhle sehr beeindruckend und erst nach mehreren Versuchen möglich, wobei einer der Guides sich das Bein aufschürfte, was von den anderen beiden Guides mit einem wilden Gelächter kommentiert wurde. 

Kajaktour

Anlanden in den Höhle

Höhle

Expeditionsgruppe

Essen am Strand

Nach ein paar Tagen haben wir sogar noch einmal den Aufenthalt auf Boracay verlängert und das Hotel gewechselt. Das neue Hotel lag näher zum Strand und so konnten wir tagsüber am Strand verbringen, abends schöne Sonnenuntergänge beobachten und in einem der vielen Restaurants essen gehen.

Mia freundet sind mit anderen Kindern am Strand an
und beeindruckt durch tatkräftiges buddeln 

schöne Sonnenuntergänge



Kalibo und das Ati-Atihan-Festival

Irgendwann wollten wir aber dann weiter und wir suchten uns die Stadt Kalibo auf der benachbarten Insel Panay aus. Die Gemeinde ist bekannt für das Ati-Atihan-Festival, den halbstädtischen und mehrfach ausgezeichneten Mangrovenwald Bakhawan Eco-Park und das Piña-Weben , das 2023 in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Letzeres haben wir nicht kennengelernt, aber wegen des Festes sind wir in die Stadt gekommen.

Das Fest ist vermutlich ursprünglich eine einheimische - animistische Feier der Anito (Ahnengeister) gewesen, der spanische Missionare nach und nach eine christliche Bedeutung verliehen. Das Fest wird außerdem mit dem Epos "Maragtas" in Verbindung gebracht. Darin wird behauptet, dass im 13. Jahrhundert eine Gruppe von zehn malaiischen Häuptlingen unter der Führung von Datu Puti, die von der Insel Borneo geflohen waren, auf der philippinischen Insel Panay landeten. Datu Puti schloss mit den Ati einen Handel und kaufte das Tiefland. Einige Zeit später waren die Ati aufgrund einer Missernte gezwungen, die Großzügigkeit der Menschen zu erbitten, die nun im Tiefland lebten. Der Datu kam ihrer Bitte nach und gab ihnen Essen. Im Gegenzug tanzten und sangen die Ati für sie aus Dankbarkeit. Historiker zweifeln diese Geschichte jedoch heute an (Wikipedia).

Viele Teilnehmer des Ati-Atihan-Festivals tragen schwarzen Ruß, um so zu tun, als seien sie Atis, dunkelhäutige Ureinwohner, von denen Historiker glauben, dass sie die ersten Bewohner der Philippinen waren. 

Das Festival besteht heute aus religiösen Prozessionen und Strassenparaden, bei denen sich thematisch gestaltete Festwagen, Tanzgruppen in farbenfrohen Kostümen, Blaskapellen und Menschen mit Gesichts- und Körperbemalung präsentieren, und um es kurz zusammen zu fassen: Es war bunt und laut. Wir haben nur den Anfang mitbekommen (die Blaskapellen), Benno, der ein paar Tage länger geblieben ist, hat uns dann noch Bilder von den farbenfrohen Umzügen  gesendet.

Das Fest wird auf vielen Inseln gefeiert, so hatten wir auch Blaskapellen und geschmückte Gruppen bereits auf Boracay gesehen, in Kalibo findet jedoch die größte Zusammenkunft über die längste Zeit statt.

Umzug in Boracay. Im Vordergrund mit Ruß geschwärzte Kinder

In Hotels und Restaurants hingen im Vorfeld die Kostüme für den späteren Einsatz zur Ausstellung

Umzug einer der unzähligen Blaskapellen in Kalibo,
die schon wochenlang vorher geprobt hatten

Mia hat das Fest auch Spaß gemacht.
Natürlich rutschte sie gleich beim zweiten Mal mit dem Kopf voran,
wie kann es anders sein. Ein Leben am Limit...


Benno sendete uns später noch Bilder von den bunten Straßenumzügen, die wir verpasst haben:




Mangrovenwald Bakhawan Eco-Park

Wir haben uns aber nicht nur vergnügt, sondern auch im Umweltschutzbereich engagiert. Wir besuchten den Mangrovenwald. 

Das Mangrovenaufforstungsprojekt begann 1990, als die örtliche Regierung und mehrere Nichtregierungsorganisationen die schlammige Küste von Barangay New Buswang in ein Mangrovenaufforstungsgebiet verwandelten, um Überschwemmungen und Sturmfluten in der Gemeinde zu verhindern. Der Park wird von der Kalibo Save the Mangroves Association (KASAMA) betrieben. Das Wort „bakhawan“ bedeutet im lokalen Dialekt „Mangrove“. Wir wanderten den wackeligen und löchrigen Pfad entlang. Als wir aus dem Park kamen, sprach uns eine Frau an, die seit der ersten Stunde dort Mangroven gepflanzt hat. Benno und ich haben dann auch eine Mangrove gepflanzt, mal schauen was aus ihr wird. Das Projekt kann auf Facebook verfolgt werden: Eco-Park


Der wackelige Weg durch die Mangroven

Gruppenfoto

Öffentlichkeitsarbeit auf Facebook

Zurück nach Manila

Während Benno also noch auf Kalibo beim Ati-Atihan-Festival (s. o.) blieb, flogen Maren, Mia, Maryla, Ines und ich zurück nach Manila, da die Rück- und Weiterflüge anstanden. In Manila besuchten wir noch das spanische Viertel, und bekamen einen besseren Eindruck von Manila als beim ersten Mal. 

Spanisches Viertel: Fort Santiago

Spanisches Viertel: San Augustin Church

Leider ohne Maren (sie war mit Mia schon abgeflogen), besuchten wir die allabendliche Show im nahe gelegenen Hotel Okada in Manila (eigentlich ein Tipp von Maren). Es gab eine beleuchtete Wassershow und sogar eine Artistengruppe.



Artistengruppe

beleuchtete Wassershow

Und dann ging auch für Ines und mich die Zeit auf den Phillipinen zu Ende und wir freuten uns sehr, nach Vietnam zu fliegen.

Zusammenfassende Gedanken zu den Phillipinen:


Auf den Phillipinen empfand ich die Leute als sehr freundlich und lebensfroh.  Ines und ich hatten wieder das Gefühl ein Land zu bereisen und in eine fremde Kultur einzutauchen. Ganz anders war es auf Bali, wo alles auf  den Tourismus ausgelegt war (zumindest dort wo wir waren) und man sich regelrecht bedrängt fühlte, überteuerte Klamotten zu kaufen, wenn man einmal am Strand entlang schlendern wollte. An jeder Sehenswürdigkeit auf Bali musste man einen regelrechten Spießrutenlauf durchführen. Das empfanden wir an den Orten, die wir auf den Phillipinen besucht hatten, anders. 

Ich habe für mich erfahren, dass mich schwarzer Sandstrand emotional nach ein paar Tagen nach unten zieht und dass ich ein wenig Tourismus und gehobene Infrastruktur um mich herum als sehr angenehm empfinde, wenn ich mehr als 5 Tage an einem Ort bin.  3-4 Tage an einem einsamen Ort sind hingegen zum Runterkommen zwischendurch auch immer wieder wichtig. Das haben wir auf der Reise immer wieder berücksichtigt und so ging es uns bisher gut damit.