Dienstag, 20. Februar 2018

Finca Siempre Verde

Volontario en Finca Siempre Verde






Ich hatte mich ja wie bereits geschrieben, in Arequipa\Peru auf einer Farm in Coste Rica angemeldet, um die Lonely Planet-Pfade zu verlassen. Als ich dann in Costa Rica nach zwei Wochen Strandurlaub und Dschungel-Hostel in Quepos am Swimming Pool lag, war ich mir gar nicht mehr so sicher, ob ich jetzt in dieser Phase meiner Reise wirklich arbeiten will...

 In dem Hostel in Quepos überlegte ich am Swimming-Pool, ob ich jetzt wirklich in den Dschungel auf eine Farm fahren soll, um dort für zwei Wochen körperlich zu arbeiten...

 Will ich diese Traumstrände gegen einen schwülen Dschungel eintauschen?

Will ich diese Sonnenuntergänge mit einem kühlen Bier gegen
Schlangen, Mosquitos, und sonstiges Ungetier eintauschen?

Wer mich kennt weiß, dass ich Termine, Zusagen und Verträge immer einhalte und so kam eine kurzfristige Absage für mich überhaupt nicht in Frage. Start sollte wieder einmal 04:30 Uhr Morgens sein, daher hatte ich mich in Quepos in der Nähe des Busbahnhofes einquartiert, wie gesagt, in einem Hostel mit Swimming Pool. Zum Glück kam am Sonntag Abend gegen zehn noch rechtzeitig die Nachricht von der Finca, dass ich am nächsten Tag erst abends ankommen brauchte, da tagsüber niemand da sei. Mein Busticket umzutauschen war kein Problem, so fuhr ich also entspannt um 13:00 Uhr los.

Wer schon einmal in einem Busbahnhof in Südamerika oder Mittelamerika gestanden hat, weiß, dass es mehrere Kategorien gibt. Es gibt die großen von mir aus Brasilien oder Argentinien beschriebenen Busbahnhöfe, in denen es wie auf dem Flughafen zugeht mit Ausweißkontrolle, scannen der Koffer, Gepäckaufkleber und Videoüberwachung im Bus bei Abfahrt, oder eben die kleinsten der Busbahnhöfe wie hier in Quepos, wo allein die Abfahrtszeit bekannt ist, und auf dem Bus als Ziel z.B. "Costa Rica" steht...

Selbst die Einheimischen fragen immer wieder nach, wo denn dieser oder jener Bus hinfährt und wenn man Glück hat, ruft der Busfahrer gleich am Anfang das Ziel heraus. Erschwerend kommt in Quepos dazu, dass die Busse rückwärts einfahren und man am Bahnsteig das Ziel sowieso nicht lesen kann. Man kann sich aber sicher sein, dass ein Bus pünktlich abfährt. Leider fahren gut getacktet alle Busse gleichzeitig los... Meinen Vorsatz "Pura Vida", oder vielmehr "NO PANIC" ließ ich an diesem Tag einfach fallen und rannte 5 vor Eins von Bus zu Bus, denn meinen Bus hatte ich noch nicht gefunden und dieser sollte um 13:00 Uhr losfahren. Außerdem war dieser 13:00-Uhr-Bus meine einzige Chance für diesen Tag ins Mastertal zu kommen, mehr Busse fuhren nicht.

Man muss mir zu Gute halten, dass so gut wie keiner meine Ziele "Santa Rosa" und "Mastertal" kannten und genau mein Bus an diesem Tag 10 Minuten später kam... So konnte ich das Bild des panischen Ausländers wenigstens verteidigen . Chill doch mal Papa, hörte ich im Geiste Malte noch sagen, dann kam endlich mein Bus, nachdem alle anderen Busse und die meisten Passagiere weg waren.

1. Die Fahrt ins Mastatal

"Nehme den Bus ab Quepos in Richtung San Jose, aber sei sicher, dass es der Bus ist, der über Puriscal fährt. Frage zuvor den Fahrer. Wenn Du sicher bist, dass Du im richtigen Bus sitzt, steige in Santa Rosa aus. Der einzige Bus ins Mastatal kommt Nachmittags so gegen 17:30 Uhr".

Das war die eindeutige und sehr leichte Gebrauchsanweisung für mich an diesem Tag.
Dieses Mal war die Fahrt wieder einmal das Ziel und ein Erlebnis für sich. Es begann damit, dass ich mich freute, fast allein in einem klimatisierten Bus zu sitzen. Keiner schien landeinwärts fahren zu wollen. Als nächstes freute ich mich, dass ich nicht vor lauter Panik in den Bus eingestiegen war (s.o.), der wenigstens bis Parrita fuhr, denn den überholten wir kurz vor Parrita, da er mit einer Panne liegen geblieben war.

Dann kam Parrita und der Bus wurde schlagartig voll. Jeder hatte drei bis vier Kartons oder Plastetaschen dabei, Kinderwagen oder sonstiges Sperrgepäck. Alles kam unten zu meinem Rucksack und ich fragte mich, wie ich den je wieder raus wühlen würde. Alles stand dicht an dicht, aber dann kam noch der Supermarkt und eine gleich große Ladung an Menschen und Plastiktüten kam dazu. Jetzt ging es auf die Schotterpiste ins Landesinnere und alle schluckten Staub.

 Es genügte nicht, dass nur die Piste staubig war, vor uns fuhr auch noch ein dicker Laster...
 Der Blick aus den Fenster hingegen war phänomenal und entschädigte die staubige Fahrt

Jede 2 Minuten verließ nun jemand den Bus und so zog sich die Fahrt. Um vier Uhr Nachmittags war ich dann in Santa Rosa angekommen, wo ich den Bus wechseln sollte (s.o.).  Ich hatte 1,5 - 2 Stunden Aufenthalt an einer staubigen Kreuzung im Nirgendwo. Um nicht zwei Stunden warten zu müssen, hatte ich mir vorgestellt zu trampen, aber zum Trampen braucht es zwei Dinge: Erstens ein Auto oder Moped und zweitens eines das anhält. Wenn jedoch schon die erste Bedingung so gut wie nicht erfüllt wird, sinkt die Chance für die zweite Bedingung auf ein Minimum...

Da fuhr sie dahin, die einzige  Mitfahrgelegenheit für die nächste halbe Stunde,
allerdings war das Moped mit zwei Personen schon ausgelastet
 Ich wurde mir eben schönen  Sonnenuntergang und ZikadenGEBRÜLL entschädigt.
Letzteres sollte mich für die nächsten zwei Wochen nicht verlassen

Plötzlich zwängten sich zwei Hunde durch ein Tor und der Farmer der Santa Rosa bat mich zu sich.
Es war total überraschend und schön. Er pflückte für mich eine Kokosnuss, öffnete sie mit der Machete, wir pflückten zusammen Orangen und ich war total happy.

So pflückt man eine Kokosnuss
So öffnet man wine Kokosnuss

Als Dankeschön schenkte ich ihm und seiner Tochter zwei Energieriegel, die ich noch im Rucksack hatte und zum ersten Mal fühlte ich mich aus einer anderen Welt und wirklich fehl am Platze, als sie so mit diesen in Plastik eingepackten Dingern da saßen und mich komisch anschauten.

Kurz vor sechs kam dann der Bus und ich erreichte das Mastatal. Marcos und Jenny, die Betreiber der Farm,  sind ein junges und offenherziges Paar. Marcos ist Guide für den nahegelegenen Nationalpark NP Cangreja und Jenny hat nachhaltigen Tourismus studiert. Beide kennen sich super mit allen Tieren und Pflanzen in der Umgebung aus. In der Woche vor mir war eine große Gruppe anwesend, ich war aber für die kommenden zwei Wochen der einzige  Volontär. Ich hatte mir zwar vorgestellt, mit vielen Leuten aus aller Welt zu arbeiten, morgens Yogakurse zu belegen und abends lustig Karten zu spielen oder selbst Salsa Kurse zu geben, aber ganz allein im Urwald für zwei Wochen ohne Internet war die ganz andere Erfahrung, die man laut Reiseführer außerhalb seines Komfortbereichs ja unbedingt suchen sollte... Ganz allein ist jetzt vielleicht etwas übertrieben. Mit mir waren ja Marcos und Jenny, die ich beim Arbeiten und zu den Mahlzeiten sah und dann ist noch ganz viel drum herum passiert, aber dazu später mehr...

Cerro Cangreja, der Blick vom Wohnzimmer der Finca Siempre Verde


Finca Siempre Verde Woche 1

Projekt 1 ist der Bau einer stabilen Bank. Dazu mussten Hölzer quer und längst zugeschnitten, anschließend geschliffen und abschließend geschickt zusammen gefügt werden. Traurig, dass man einen 50jährigen an einer Säge noch kurz einweisen muss, aber man muss mir zu Gute halten, dass ich in meinem Leben bisher die Latten immer in der richtigen Breite und Dicke vom Baumarkt bezogen habe und diese immer per Hand, bzw. höchstens mit der Stichsäge auf die richtige Länge gebracht habe (Wenn Bänke, Tische und Stühle nicht gar komplett von IKEA bezogen wurden). Marcos kennt sich sehr gut mit Holzarbeiten aus und da diese Bank für ihn selber sein sollte, haben wir beide uns wirklich alle Mühe gegeben, exakt zu arbeiten und nicht zu pfuschen. Nach einer Woche (täglich 4 Stunden Arbeitszeit) war die Bank noch nicht ganz fertig, aber ein Ende zumindest in Sicht...

 Da steht sie , die Bank, sie muss nur noch zusammen gebaut werden
 Jetzt weiß ich, warum Tischler in 3D denken können müssen
Arbeitsschutz geht vor
... passt
 ...fast fertig 
...ganz fertig

Zwischendurch nahm mich Marcos zum Birding mit. Wir sahen das Nest eines Grey Headed Kite, jagten einen Black Bellied  im Unterholz und beobachteten von der Terrasse aus Tucane. Kolibris konnte ich selbst mehrmals am Tag von meiner Hängematte aus beobachten. Der Grey Headed Kite war etwas Besonderes. Im Laufe der Woche kam ein anerkannter Ornithologe sowie mehrere Hobby Ornithologen, um sich das Nest zeigen zu lassen.

Tucan
Kolibri
Beim Birding im Unterholz
Grey Headed Kite - Jungvogel im Nest, der auf seine Mama mit den Fröschen wartet

Ansonsten sah ich weitere unzählige Tiere. In Costa Rica ist alles bunt und groß. Gesehen habe ich auch Tiere, die ich eigentlich gar nicht sehen wollte (große Spinnen und Kakerlaken). Aber das gehört halt zum Dschungel dazu. Gelernt habe ich aber, dass die ganz großen Kakerlaken (Handtellergroß) die "Guten" sind, die die anderen kleineren Kakerlaken sowie Skorpione fressen.

 Frosch
 Katydid (Familie), es ist kein Grashopper (andere Familie)
 Flusskrebs
Geflügelte Riesenschabe (bis 7cm) - Peppered Roach

Finca Siempre Verde Woche 2

Marcos und ich arbeiteten weiter an der Bank. Als zusätzliche Aufgaben für mich kamen das Pflücken von Früchten (Sternfrucht, Orangen, Mandarien, Limonen und eine Art von Apfel), das Herrichten von Hochbeeten und die Pflege des Kräutergartens hinzu.

 Das Aufblühen eines kleinen Teils des Kräutergartens
nach meiner liebevollen Pflege und Durchforstung...
 Die Ausbeute eines kurzen Streifzuges durch die Fruchtbäume
Herrichten von Hochbeeten


Was ich sonst noch so erlebt habe

Als ich am ersten Samstag eigentlich nur mein Bier aus der einzigen Bar im Mastertal holen wollte, hörte ich auf dem Fußballplatz Lärm. Ich trat näher und sah Leute beim Volleyball. Also trat ich hinzu und spielte mit. In der zweiten Woche wurde dann Volleyball zum festen Nachmittagsprogramm. Es trafen sich dort jeden Tag um fünf die Volontäre der Rancho Mastertal, hauptsächlich Amerikaner.

In meiner Freizeit habe ich zusätzlich alle Badegelegenheiten im Fluss und Wasserfälle der näheren Umgebung erkundet. 






Hochzeit im Mastatal

Kattia und Orlando luden mich abends an der Bar zu ihrer Hochzeit ein. Kattia ist die Cousine von Jenny und Orlando ein Amerikaner mit puertoricanischen Wurzeln. Eine richtige costaricanische Hochzeit im Mastertal... Die erste seit über 20 Jahren. Ich war von den Socken. So viel musste organisiert werden: Was ziehe ich an? Schuhe mussten geputzt werden. Die Wanderschuhe oder die Sandalen? Ein Geschenk musste gebastelt, Hemden gebügelt und Hosen gewaschen werden. Warum hatte ich bloß meinen Anzug nicht mitgenommen? Richtig, es war kein Platz im Rucksack mehr.
Ich glaube ich war genauso aufgeregt wie das Brautpaar, nur dass ich freudig erregt war, bei einem solchen Ereignis dabei sein zu dürfen und es gar nicht mehr erwarten konnte. Ich half am Vortag bei der Reinigung des kommunalen Salons und war erstaunt, wie rustikal das zuging. Wände wurden mit dem Wasserschlauch abgespritzt und der Fußboden kurzerhnd unter Wasser gesetzt, so dass aller Schmutz, Staub und sonstiger Unrat einfach nach draßen gekehrt wurden.

 Grundreinigung
 Hemd wird gebügelt
Geschenk fertig gebastelt

Dann kam die Hochzeit: Beginn nach Tico-time war 16:00 Uhr
Ich war erst einmal überwältigt von der Dekoration, die das Team zustande gebracht hat. Der Raum war völlig verändert. Alle Familienangehörige und sonstige engere Verwandte waren einheitlich gekleidet. Ich hätte mir über das Outfit keine Gedanken machen brauchen, viele Gäste kamen so wie sie immer herum laufen, in kariertem Hemd, Jeans und teilweise Crocks oder Flipflops. Das Brautpaar war aufgeregt und die Zermonie sehr förmlich. Der Hochzeitstanz war spitze. Um zehn war dann Schluss! Die meisten Gäste waren aber schon vorher gegangen. Scheint aber normal zu sein und da sagt man, die Deutschen können nicht richtig feiern....

 Einmarsch des Bräutigams, der Familie und der Braut (in dieser Reihenfolge)
 Hochzeitstanz
Party

Das war es un, das Mastertal. Ich fahre für drei Tage nach San Jose in die Stadt, um dann an die karibische Seite von Costa Rica zu wechseln

Auf Wiedersehen Mastertal

 Hallo San Jose - andere Welt
 Nationaltheater
 im Nationaltheatercafé
Mocca im Nationaltheatercafé

Freitag, 2. Februar 2018

Pura Vida in Costa Rica

Pura Vida

Was bedeutet Pura Vida?

Die Ticos, so nennen sich die Costaricaner, erklären es z.B.  so:  Es ist ein Segen zu wissen, dass wir jeden Morgen gesund, ohne Schmerzen und Sorgen aufwachen und Tag für Tag leben können (Quelle und andere Beispiele: "tropenwanderer.com").

Strandreiten am Playa Buenavista (war mir zu teuer)

Wasserfall bei Uvita

Sonnenuntergang am Playa Samara


Costa Rica, bevor ich auf der Farm im Februar arbeite, wollte ich wie erwähnt, die Küste und die Strände genießen. Auf der Halbinsel Nicoya, war ich ja bereits an den Stränden Playa Hermosa und Playa Samara.

Durch diesen Fluss kommt man zum Playa Buenavista (wenn man den Mut dazu aufbringt)

Im Hostel in Samara fragte ich nach dem nächsten schönen Strand. Uvita wurde mir empfohlen und dort das Flutterby Hostel. Es sei voll ökologisch und total hip. In der Nähe gibt es einen tollen Wasserfall und im Meer bei Nacht Meeresleuchten. Zugegeben, es lag rund 330 km entfernt und es schien mir etwas sportlich, dieses in einem Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen zu können. Meine persönliche Challenge bestand hier in Costa Rica aber ja auch darin, alle meine Reiseerfahrungen anzuwenden. Was konnte schon passieren? Schlimmstenfalls würde ich irgendwo auf der Strecke landen und mir dort ein Hostel suchen müssen. Ich stand also um 03:45 Uhr in der Nacht auf, wechselte den ersten Bus (Abfahrt 04:30) in Richtung San José in Barranca (irgendwo auf der Straße um 07:30), sprang in den Bus nach Puntarenas, konnte dort am Hafen zum ersten Mal um 08:00 bis 09:00  einen Kaffee trinken, fuhr bis Quepos, hatte dort von 12:00 bis 14:30 unverständlicherweise 2,5 Stunden Mittagspause bis zum Anschluss, denn weder Lonely Planet noch mein Busfahrplan für die Insel hatten eine Abfahrtszeit von 14:30 angegeben, lernte ein französisches Pärchen kennen, das auch Salsa und Zouk tanzte und kam dann pünktlich nach 12,5 Stunden um 17:00 Uhr in Uvita an. Die Reisegeschwindigkeit betrug damit 27 km/h.

Das Hostel ist der Hit. Lodges, eingebettet im Dschungel, free bananas, integrierte Bar und Restaurant, 50m bis zum Strand, aber leider weit von der Bushaltestelle entfernt, besonders wenn man erst, nachdem der Bus weiter gefahren ist bemerkt, dass an der Haltestelle "Flutterby House next bus stop" steht...

Lodges im Flutterby Hostel

Yoga Lodge


Da oben schlafe ich. Wenn ich nicht schon 50 wäre, wäre es noch lustiger 

Costa Rica entwickelt sich immer mehr zu einem Traum. Dieses liegt v.a. daran, dass ich an der Küste bin und Zeit habe. Hätte ich einen 14tägigen Pauschalurlaub mit ganz viel Dschungeltouren und Vulkanen gebucht, sähe es etwas anders aus, denn alle Leute, die mir aus dem Inneren oder von der Karibik-Seite begegnen, klagen über Dauerregen und keine Sicht auf den Vulkanen. Für diese Jahreszeit etwas untypisch. Ich hoffe natürlich, dass sich das in den kommenden Wochen speziell für mich noch ändern wird...

Die Gipfel der Berge im Landesinneren kleiden sich in einem dichten Kleid,
unnötig da rauf zu klettern


Diese Hinweise habe ich in einem Prospekt über Costa Rica gefunden:

Du weißt, dass Du in Costa Rica bist, wenn:

  • Du anfängst, überall Geckos zu finden: Am Lichtschalter, unter der Kaffeekanne und sogar in Deinem Handschuhfach.
  • Dir ein Local die Weg Beschreibung anhand von geografischen Besonderheiten, Fruchtbäumen oder lokaler Historie gibt. Z.B. Gehe rechts nach dem schrägen Mango Baum...
  • Zwei von drei wesentlichen Dingen in Deinem Haushalt nicht funktionieren: Strom, Wasser oder Wifi. Ärgere Dich nicht über den Ausfall von 2 Dienstleitungen, sondern freue Dich über die, die funktioniert. Und wenn das Licht ausfällt, dann rufe 1;2;3 Costa Rica! Und wenn das Licht angeht, mache eine Kerzenpause.
  • Jemand verspricht Dir "Morgen", aber Du weißt, dass er wahrscheinlich "nächste Woche" meint. Und selbst wenn es die Woche nach der Woche ist, ist es o.k., weil Du selbst letzte Woche für "Morgen" etwas versprochen hast...
  • Du Deine Pepsi oder Cola gegen einen Fruchtsaft eintauscht.
  • Du an einem heißen und feuchten Tag dankbar dafür bist, dass die Bank offen ist, weil Du hier unter der Klimaanlage mit völlig Fremden oder mit Freunden ein langes Gespräch führen kannst, nur um die Kälte zu genießen...
  • Für die Frau: Deine Schuhkollektion nicht mehr in die Badetasche passt
  • Für den Mann: Insektenspray Dein neuer Duft wird.

Spannendes gibt es indes nicht viel zu berichten
  • ich war jeden Tag ab vier bis zum Sonnenuntergang am Strand (erst nach vier war der Strand kostenlos)
  • ich war an dem tollen Wasserfall
  • ich habe im Hostel abgehangen und viel gegessen und viel gelesen
  •  ich habe kein spanisch gelernt,
  • ich habe kein Yoga gemacht
  • ich bin nicht am Strand oder sonst wo lang geritten
  • ich war endlich beim Friseur
  • ich habe ein Faultier gesehen (nein, ein richtiges, nicht das morgens und abends im Spiegel)
  • ich habe kein Meeresleuchten gesehen (dazu war das Meer zu aufgewühlt)
  • ich war jeden Abend noch einmal am Strand und habe mir den voller werdenden Mond und die Sterne angeschaut.
  • Ich habe einen Kapoera-Einführungskurs gemacht.

Dieses Foto wurde tatsächlich mit meinem Handy aufgenommen, das ich an das Okular einer gut ausgerüsteten Gruppe gehalten habe. Faultier mit Baby. 


Der Mond stand in den Zwillingen, was für mich wahrscheinlich Glück bedeutet und Orion war daneben gut zu erkennen. Auch Sirius im Hund. Das Kreuz des Südens, das von hier noch zu erkennen ist,  ging zu spät auf, ich sah es aber noch einmal schön bei meiner Abfahrt um vier Uhr morgens...

Mond, daneben das Sternbild Orion, gut zu erkennen an den drei Gürtelsternen.
Am nächsten Abend gab es dann den Super-Blaue-Blutmond 




Wie ich (beinahe) Salsa Lehrer auf Costa Rica geworden wäre





Nach dem Super-Blaue-Blutmond, den wir am Strand mit Feuer und- Show erlebten, hatte ich mich am Donnerstag, den 2.2.  als Salsa-Lehrer im Hostel einteilen lassen, bzw. ich hatte angeboten, einen Salsa-Kurs für Anfänger zu geben. Erst dachte ich, dass wäre eine tolle Idee und der Zulauf enorm (ich hatte sogar in Erwägung gezogen, noch einmal wieder zu kommen, um weitere Kurse zu geben), doch als es soweit war, kam - niemand. Vielleicht muss man einfach zugeben, das die Jugend, wenn überhaupt, eher Reggeton tanzt.

Immerhin, ich hatte mir gegenüber den Mut aufgebracht, einen Kurs anzubieten und ich habe einen Super-Anfänger-Kurs vorbereitet, das muss man sagen. Diesen Kurs werde ich weiterhin anbieten können, entweder auf der Farm oder in anderen Hostels. Ich habe ja noch 1,5 Monate Zeit, um mir einen Namen als deutscher Salsa-Lehrer in Costa Rica  machen zu können...

Was sonst noch so passiert ist:
  • Mit einem Franzosen, der in der Schweiz arbeitet, habe ich beim Body-Board-Surfing  die besten Wellen abgepasst
  • Mit einem Frührentner aus Ostfriesland (Leer), der drei Jahre mit seinem Rad unterwegs sein wird, habe ich nette Abende an der Bar verbracht und zusammen gekocht
  • Ein sympathischer Schweizer hat mich in Instagram eingewiesen

Das ist das Ende der Pazifik-Küste, zumindest werde ich Montag zur Farm ins Landesinnere fahren. Danach möchte ich an die Karibik-Küste, soweit es dort nicht regnet, oder zu den Vulkanen, wenn endlich diese Wolken und der Regen im Landesinneren nachlassen.