Freitag, 2. Februar 2018

Pura Vida in Costa Rica

Pura Vida

Was bedeutet Pura Vida?

Die Ticos, so nennen sich die Costaricaner, erklären es z.B.  so:  Es ist ein Segen zu wissen, dass wir jeden Morgen gesund, ohne Schmerzen und Sorgen aufwachen und Tag für Tag leben können (Quelle und andere Beispiele: "tropenwanderer.com").

Strandreiten am Playa Buenavista (war mir zu teuer)

Wasserfall bei Uvita

Sonnenuntergang am Playa Samara


Costa Rica, bevor ich auf der Farm im Februar arbeite, wollte ich wie erwähnt, die Küste und die Strände genießen. Auf der Halbinsel Nicoya, war ich ja bereits an den Stränden Playa Hermosa und Playa Samara.

Durch diesen Fluss kommt man zum Playa Buenavista (wenn man den Mut dazu aufbringt)

Im Hostel in Samara fragte ich nach dem nächsten schönen Strand. Uvita wurde mir empfohlen und dort das Flutterby Hostel. Es sei voll ökologisch und total hip. In der Nähe gibt es einen tollen Wasserfall und im Meer bei Nacht Meeresleuchten. Zugegeben, es lag rund 330 km entfernt und es schien mir etwas sportlich, dieses in einem Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen zu können. Meine persönliche Challenge bestand hier in Costa Rica aber ja auch darin, alle meine Reiseerfahrungen anzuwenden. Was konnte schon passieren? Schlimmstenfalls würde ich irgendwo auf der Strecke landen und mir dort ein Hostel suchen müssen. Ich stand also um 03:45 Uhr in der Nacht auf, wechselte den ersten Bus (Abfahrt 04:30) in Richtung San José in Barranca (irgendwo auf der Straße um 07:30), sprang in den Bus nach Puntarenas, konnte dort am Hafen zum ersten Mal um 08:00 bis 09:00  einen Kaffee trinken, fuhr bis Quepos, hatte dort von 12:00 bis 14:30 unverständlicherweise 2,5 Stunden Mittagspause bis zum Anschluss, denn weder Lonely Planet noch mein Busfahrplan für die Insel hatten eine Abfahrtszeit von 14:30 angegeben, lernte ein französisches Pärchen kennen, das auch Salsa und Zouk tanzte und kam dann pünktlich nach 12,5 Stunden um 17:00 Uhr in Uvita an. Die Reisegeschwindigkeit betrug damit 27 km/h.

Das Hostel ist der Hit. Lodges, eingebettet im Dschungel, free bananas, integrierte Bar und Restaurant, 50m bis zum Strand, aber leider weit von der Bushaltestelle entfernt, besonders wenn man erst, nachdem der Bus weiter gefahren ist bemerkt, dass an der Haltestelle "Flutterby House next bus stop" steht...

Lodges im Flutterby Hostel

Yoga Lodge


Da oben schlafe ich. Wenn ich nicht schon 50 wäre, wäre es noch lustiger 

Costa Rica entwickelt sich immer mehr zu einem Traum. Dieses liegt v.a. daran, dass ich an der Küste bin und Zeit habe. Hätte ich einen 14tägigen Pauschalurlaub mit ganz viel Dschungeltouren und Vulkanen gebucht, sähe es etwas anders aus, denn alle Leute, die mir aus dem Inneren oder von der Karibik-Seite begegnen, klagen über Dauerregen und keine Sicht auf den Vulkanen. Für diese Jahreszeit etwas untypisch. Ich hoffe natürlich, dass sich das in den kommenden Wochen speziell für mich noch ändern wird...

Die Gipfel der Berge im Landesinneren kleiden sich in einem dichten Kleid,
unnötig da rauf zu klettern


Diese Hinweise habe ich in einem Prospekt über Costa Rica gefunden:

Du weißt, dass Du in Costa Rica bist, wenn:

  • Du anfängst, überall Geckos zu finden: Am Lichtschalter, unter der Kaffeekanne und sogar in Deinem Handschuhfach.
  • Dir ein Local die Weg Beschreibung anhand von geografischen Besonderheiten, Fruchtbäumen oder lokaler Historie gibt. Z.B. Gehe rechts nach dem schrägen Mango Baum...
  • Zwei von drei wesentlichen Dingen in Deinem Haushalt nicht funktionieren: Strom, Wasser oder Wifi. Ärgere Dich nicht über den Ausfall von 2 Dienstleitungen, sondern freue Dich über die, die funktioniert. Und wenn das Licht ausfällt, dann rufe 1;2;3 Costa Rica! Und wenn das Licht angeht, mache eine Kerzenpause.
  • Jemand verspricht Dir "Morgen", aber Du weißt, dass er wahrscheinlich "nächste Woche" meint. Und selbst wenn es die Woche nach der Woche ist, ist es o.k., weil Du selbst letzte Woche für "Morgen" etwas versprochen hast...
  • Du Deine Pepsi oder Cola gegen einen Fruchtsaft eintauscht.
  • Du an einem heißen und feuchten Tag dankbar dafür bist, dass die Bank offen ist, weil Du hier unter der Klimaanlage mit völlig Fremden oder mit Freunden ein langes Gespräch führen kannst, nur um die Kälte zu genießen...
  • Für die Frau: Deine Schuhkollektion nicht mehr in die Badetasche passt
  • Für den Mann: Insektenspray Dein neuer Duft wird.

Spannendes gibt es indes nicht viel zu berichten
  • ich war jeden Tag ab vier bis zum Sonnenuntergang am Strand (erst nach vier war der Strand kostenlos)
  • ich war an dem tollen Wasserfall
  • ich habe im Hostel abgehangen und viel gegessen und viel gelesen
  •  ich habe kein spanisch gelernt,
  • ich habe kein Yoga gemacht
  • ich bin nicht am Strand oder sonst wo lang geritten
  • ich war endlich beim Friseur
  • ich habe ein Faultier gesehen (nein, ein richtiges, nicht das morgens und abends im Spiegel)
  • ich habe kein Meeresleuchten gesehen (dazu war das Meer zu aufgewühlt)
  • ich war jeden Abend noch einmal am Strand und habe mir den voller werdenden Mond und die Sterne angeschaut.
  • Ich habe einen Kapoera-Einführungskurs gemacht.

Dieses Foto wurde tatsächlich mit meinem Handy aufgenommen, das ich an das Okular einer gut ausgerüsteten Gruppe gehalten habe. Faultier mit Baby. 


Der Mond stand in den Zwillingen, was für mich wahrscheinlich Glück bedeutet und Orion war daneben gut zu erkennen. Auch Sirius im Hund. Das Kreuz des Südens, das von hier noch zu erkennen ist,  ging zu spät auf, ich sah es aber noch einmal schön bei meiner Abfahrt um vier Uhr morgens...

Mond, daneben das Sternbild Orion, gut zu erkennen an den drei Gürtelsternen.
Am nächsten Abend gab es dann den Super-Blaue-Blutmond 




Wie ich (beinahe) Salsa Lehrer auf Costa Rica geworden wäre





Nach dem Super-Blaue-Blutmond, den wir am Strand mit Feuer und- Show erlebten, hatte ich mich am Donnerstag, den 2.2.  als Salsa-Lehrer im Hostel einteilen lassen, bzw. ich hatte angeboten, einen Salsa-Kurs für Anfänger zu geben. Erst dachte ich, dass wäre eine tolle Idee und der Zulauf enorm (ich hatte sogar in Erwägung gezogen, noch einmal wieder zu kommen, um weitere Kurse zu geben), doch als es soweit war, kam - niemand. Vielleicht muss man einfach zugeben, das die Jugend, wenn überhaupt, eher Reggeton tanzt.

Immerhin, ich hatte mir gegenüber den Mut aufgebracht, einen Kurs anzubieten und ich habe einen Super-Anfänger-Kurs vorbereitet, das muss man sagen. Diesen Kurs werde ich weiterhin anbieten können, entweder auf der Farm oder in anderen Hostels. Ich habe ja noch 1,5 Monate Zeit, um mir einen Namen als deutscher Salsa-Lehrer in Costa Rica  machen zu können...

Was sonst noch so passiert ist:
  • Mit einem Franzosen, der in der Schweiz arbeitet, habe ich beim Body-Board-Surfing  die besten Wellen abgepasst
  • Mit einem Frührentner aus Ostfriesland (Leer), der drei Jahre mit seinem Rad unterwegs sein wird, habe ich nette Abende an der Bar verbracht und zusammen gekocht
  • Ein sympathischer Schweizer hat mich in Instagram eingewiesen

Das ist das Ende der Pazifik-Küste, zumindest werde ich Montag zur Farm ins Landesinnere fahren. Danach möchte ich an die Karibik-Küste, soweit es dort nicht regnet, oder zu den Vulkanen, wenn endlich diese Wolken und der Regen im Landesinneren nachlassen. 

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