Dienstag, 27. März 2018

Abschied von Costa Rica und Rückkehr nach Deutschland

Abschied von Costa Rica und Rückkehr nach Deutschland nach 9 Monaten

Farewell to Costa Rica and return to Germany after 9 months
Adiós a Costa Rica y regreso a Alemania después de 9 meses

In Puerto Viejo abe ich mich tatsächlich entspannt, so wie ich im letzten Blog geschrieben habe. Ich lieh mir ein Rad und radelte zum Punta  Uva (10 km), einem weiteren schönen Strand. Leider hatte es an den letzten beiden Tage viel geregnet, so dass ich meine eigentliche geplante  Radtour nach Mazanillo (15km) nicht durchführen konnte. Das war für meine Wirbelsäule  wahrscheinlich auch besser so, denn das Rad war nicht sehr ergodynamisch. Es entsprach jedoch dem üblichen Puerto Viejo Standard, d.h. auch die Locals hatten keine besseren Räder. Ich lernte im Hostel Danielle aus Kanada kennen, ebenfalls eine 50+Reisende. So viel Energie wie sie möchte ich auch noch in ein paar Jahren auch noch haben, das versuche ich mir zu bewahren.

Die meiste Zeit lag ich jedoch in meiner Hängematte und las viel oder ließ die karibischen Tage einfach an mir vorbeiziehen.

 Hostel Playa 506 direkt am Strand, ca. 2 km Süd-Östlich von Puerto Viejo
Frühstück am Strand (Gallo Pinto)
Strand bei Punta Uva

Dann, in strömenden Regen, verabschiedete ich mich aus Puerto Viejo und fuhr zurück nach San Jose um dort am Abend Julia und Sylvia am Flughafen zu treffen. Gemeinsam sollte ich in den letzten 5 Tagen Costa Rica aus einer anderen Reise-Perspektive kennen lernen: Reisen mit Mietwagen und Übernachtung in chicken Hotels und Hotelanlagen statt in Bus und  Hostels.

Leider hatte mich im Vorfeld zum ersten Mal auf meiner Reise der Schnupfen erwischt, so dass ich mich nicht ganz fit fühlte. Wahrscheinlich hatte ich mich auf der Fahrt nach Limon bei der  Rückkehr aus Tortuguero verkühlt, als ich in einem Bus mit Klimaanlage fuhr. Julia ging es bei der Ankunft aus Deutschland auch nicht besser und so husteten und schnieften wir die arme Sylvia im Auto in den ersten Tagen von beiden Seiten voll.

 Eine ziemlich klapprige Hängebrücke...
 ...führte zu einem beeindruckenden Wasserfall...

...und wir belohnten uns mit einem leckeren Essen in einem chicken Restaurant im Quetzales-Tal.

Wenn wir Glück gehabt hätten, hätten wir dort auch diesen Vogel sehen können:

Vogel Quetzal (Familie Trogonidae), in dem nach ihm benannten Tal

Wir fuhren zunächst einmal quer durch  die Berge nach Uvita am Pazifik. Es boten sich fantastische Aussichten  und auf dem Weg nahmen wir sogar noch einen versteckten Wasserfall im Parque National los Quetzales mit, der nur über ein sehr alte und klapprige Hängebrücke und einen Weg, der eigentlich gesperrt war, erreicht werden konnte. Wir fuhren ihn an, weil ich mal wieder auf die falschen Knöpfe bei Maps.me gedrückt hatte. Eigentlich wollte Sylvia zu einem ganz anderen Wasserfall...

Die Fahrt ins Quetzatal war beeindruckend für uns Mitfahrer, aber Sylvia musste auf den sehr steilen und steinigen Abfahrten ganz schön am Rad  kurbeln...

In Uvita konnte ich  mein altes Hostel (Flutterby)  zeigen und wir wanderten über den Strand zur Whale Tail, von der aus man eine herrlich Aussicht hatte.

Whale Tail (Foto:Google Bilder Suche, eigene Fotos folgen)

Wir residierten 2 Tage in der Nähe von Uvita in der Villa Bavaria; ein Traum. Zur Villa führte eine sehr holprige Anfahrt, die nur mit einem Geländewagen erzwungen werden konnte. Ein Bayer kaufte vor mehr als 15 Jahren einen Hang, baute zunächst für sich einen Alterswohnsitz und diesen dann zu einem netten kleinen Hotel aus. Die Villa wird von zwei Freunden, ebenfalls aus Bayern geleitet, die sehr viel gute Laune verbreiten. Man kann von der Terrasse über den Wald das Meer und den Sonnenuntergang sehen. Man hört Brüllaffen und Zikaden und kann bei einem kühlen Bier Tucane beim Nesträubern beobachten.

 Finca Bavaria - Blick von der offenen Terrasse/Bar/Frühstücksraum zum Meer
Finca Bavaria - Swimmingpool mit Blick zum Meer
Fiery-billed Aracari (Tucan) in der Mitte

In der Nähe der Finca gibt es einen kleinen Strand, der so abgelegen ist, so dass man sich fast wie an einem einsamen Strand fühlen kann.

einsamer Strand beim Erwandern
einsamer Strand

Durch Julia und Sylvia kam ich so nun auch an Stops, die ich mit dem normalen Bus schwerer erreicht hätte. Das oben beschriebene Quetzatal gehört dazu wie auch die Finca Bavaria.

Beeindruckend waren außerdem die Krokodilbrücke und der Carara National Park. Hatte ich in Tortuguero ja schon einen Kaiman vom Kajak aus gesehen und ein Krokodil von Weitem, so konnten wir an der Krokodilbrücke die namensgebenden Tiere von der Brücke aus ein paar Metern Entfernung von oben bewundern. Dabei ist man mehr oder weniger sicher.

Die Gefahr, dass man von einem Krokodil gebissen wird, liegt bei unter 0,001 Prozent, die Chance, beim Beobachten eines Krokodils von einem Auto überfahren zu werden, liegt sehr sehr deutlich darüber...

 Krokodile am, übern und unter Wasser


Ein weiterer Highlight war dann der Carara Nationalpark. Julia war schon seit Wochen aufgeregt und fragte schon lange vor Ankunft in Costa Rica nach, ob ich denn schon die roten Aras gesehen hätte (Scarlet Macaw/Ara macao). Ich hatte tatsächlich bei meinem ersten Aufenthalt in Quepos einmal kurz 4 Aras am Abendhimmel fliegen gesehen, danach aber nie wieder. Wir fuhren in den Carar Nationalpark und residierten im Rainforest Eco-Resort Villa Lapas, einer riesigen Anlage mit Pool-Anlage, Kirche, Saloon, Pavillons, etc. . Von dort aus war der Nationalpark sehr gut zu erreichen  und wir wanderten durch den Urwald, hörten andauernd Aras, sahen aber keine. Dann, ganz zum Schluss, kurz vor dem Ausgang,  die Belohnung: Drei bis vier Aras posierten hoch oben  in den Baumwipfeln. Was für beeindruckende Vögel in Freiheit und was für ein Erlebnis...


Roter Ara (eigene Fotos folgen)

Dann trennten sich unsere Wege auch schon, Julia und Sylvia brachten mich nach Puntarenas, von wo ich auch nach San Jose mit dem Bus fuhr und die beiden setzten  ihre Costa-Rica Rundfahrt fort.

Am Flughafen traf ich  Michelle wieder, die ich Mitte Januar  im Hostel in Santiago kennen gelernt hatte und wir feststellten, dass wir den  gleichen Rückflug hatten, dann ging es über einen Zwischenstopp in der Dominikanischen Republik Non Stop nach Frankfurt.

In Deutschland kam ich gerade rechtzeitig zum Schnee-Chaos-Wochenende am 17.03.an. Es war wieder eine Weiche in Leipzig eingefroren, so dass bei der Deutschen Bahn nichts ging. Zum Glück saß ich von Frankfurt nach Dresden im Flixbus, so dass ich das Chaos nur indirekt über die zugestiegenen Mitreisenden mitbekam.


Die Reise geht weiter

Allen, die  mir bis hierher gefolgt sind, sage ich Danke, dass ihr bei mir wart...


Viele waren überrascht, dass ich jetzt schon wieder zurückgekehrt bin. Ich freue mich Ines wieder zu sehen, ich freue mich auf den Frühling in Dresden, meine Projekte in Haus und Garten und auf drei Monate weiteren Urlaub.

Erster Spaziergang mit Ines in Dresden

Maps.Me führt einen auch in der Sächsischen Schweiz auf bisher nicht gegangene Pfade:

 Quirlwächter
Unterhalb der Boofe an der Sterlhöhle
Panorama Aussicht am Quirl hinüber zum Lilienstein

Das Reisen geht weiter. Mit Ines werde ich im April in die Toskana fahren und im Mai/Juni werde ich nach Japan reisen.

Ich habe gelernt, (Anm.: wenn auch mit Sprachschwierigkeiten) mich in unterschiedlichen Ländern der Welt zurecht zu finden. Ich habe viele Leute kennen gelernt und ich liebe die Art zu Reisen, bei der man mit die gegebene Infrastruktur nutzt. Man sieht nicht alle Sehenswürdigkeiten eines Landes innerhalb eines Monats, aber auf dem Reiseweg lernt man Orte und Menschen kennen, die in keinem Reiseführer stehen, einfach, weil man daran vorbei kommt. Man muss nur Augen und Ohren offen halten, neugierig bleiben und offen und herzlich auf die Menschen zugehen.

Fortsetzung folgt....



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