Montag, 17. November 2025

Vietnam - Teil 2 Ninh Binh - Hué - Da Nangh - Hoin An -


  

Vietnam - Teil II - Impressionen

Aufgang zum Dragon Hill 
Aufgang zum Dragon Hill

Der Drachen ist eines der bekanntesten und wichtigsten Symbole in Vietnam. Er wird als Symbol für Macht, Wohlstand und Glück angesehen. In der vietnamesischen Kultur repräsentiert der Drache den Himmel und wird oft als Schutzgeist verehrt.
 
Führung durch eine Kaffee- Kakao- Gummibaumplantage südöstlich von Buôn Ma Thuột

 
Runde Boote in der Nähe von Hoi An

Eine schöne Überraschung zum Neujahrsmorgen 

Als wir am Abfahrtstag zum Frühstück kamen, erwartete uns eine kleine Überraschung: Auf dem Tisch lagen Umschläge mit Geld. Beim vietnamesischen Tet-Fest (Neujahrsfest) ist es eine verbreitete Tradition, Glücksgeld in roten Umschlägen zu schenken, bekannt als „Lixi“ oder „mừng tuổi“. Diese Geste soll Glück, Wohlstand und Wohlbefinden für das kommende Jahr symbolisieren und die Zuneigung und den Respekt zwischen den Generationen ausdrücken. Der rote Umschlag ist dabei ein Glückssymbol, das dazu dient, böse Geister abzuwehren. Wir waren sehr berührt von dieser Geste.


Der Landschaftskomplex Trang An/Ninh Bin/Tam Coc

Der Landschaftskomplex Trang An (Link) ist ein umfassendes Touristengebiet mit kulturellem und natürlichem Erbe, das von der UNESCO anerkannt wurde.

Wir verließen nach einem typischen vietnamesischen Frühstück das Hung Long Harbour Hotel auf Cat Ba und fuhren bequem mit der Fähre und dem Touri-Bus ca. 4 Stunden nach Ninh Bin. Nicht umsonst wird Ninh Binh als trockene Halong Bucht bezeichnet. Durch die ganze Region ziehen sich wunderschöne riesige Kalksteinfelsen. Diese sind umgeben von Reisfeldern und hindurch schlängeln sich kleine Flüsse... 

Ein Traum, aber natürlich kein Geheimtipp mehr, an Ninh Bin/Tam Coc kommt eigentlich jeder Tourist vorbei, der von Norden nach Süden oder von Süden nach Norden fährt. Aber es auszulassen wäre ein Verlust. Wir verbrachten 8 Tage in Tam Coc in der Provinz Ninh Bin und es war sehr bereichernd. Wenn man Zeit hat, kann man sehr viel eigenständig unternehmen: Man kann durch die Reisfelder schlendern, sich ein Rad oder auch einen Motorroller ausleihen, und alles haben wir gemacht. 

Zunächst kamen wir in der Stadt Ninh Bin bei dem Busunternehmen an und wussten nicht, wie es weitergehen sollte. Wir dachten, wir werden bis ins Hotel gefahren, aber wir hielten an einem Büro in Ninh Bin und irgendwie stockte es hier. Einige bestellten sich ein Uber, andere verschwanden einfach so, wir warteten fast eine Stunde und dann kam tatsächlich noch ein Kleinbus, der uns mit den letzten Verbliebenen aufsammelte und uns nach Tam Coc ins TAMCOC VUTHANH FRIENDLY HOTEL  brachte.  Dort begrüßte man uns herzlich. Der Empfangsraum war gleichzeitig morgens der Frühstücksraum und abends das Wohnzimmer für die Familie. Im Internet ist ein Foto der Familie eingestellt.

Tam Coc raubte uns am Abend fast den Atem. Wir waren in der Nähe des kleinen zentralen Sees untergebracht, umrahmt von Restaurants und Geschäften und beim ersten Gang zu Fuß trafen wir auf unzählige Fotomotive.

 

Begrüßung im Hotel. Genauso wie im Internet abgebildet war es  

  

Schicke Lampen in hippen Cafés 

Hier startet die Flußtour, die wir am nächsten Tag gebucht haben

In einem Café das quirlige Treiben an sich vorbei ziehen lassen

Abendstimmung in Tam Coc am See
 

 Geldsegen und eine Flusstour

Wir wollten gleich am nächsten Tag eine Bootstour auf dem Fluss Ngo Dong machen und gingen zu der Anlegestelle. Obwohl es dort viele Schilder und Informationen gab, konnte man dort keine Tickets kaufen. Dafür wurde man mit einem kleinen Elektrozug extra auf einen zentralen Platz gefahren, von dem auch die Busse abfahren. Dort befand sich der Dong Gung Boat Tour ticket sales point und davor war eine Bühne aufgebaut. Es wurde eine Tanzdarbietung von einem Trans-Gender vorgeführt und im Laufe der Vorführung wurden Obst, Süßigkeiten und Geldscheine unters Volk geworfen, denn es war Tet-Fest. 

Das Glücksgeld des neuen Jahres ist ein feiner kultureller Brauch der Vietnamesen, die sich das Beste wünschen und das Glück vom Neujahrstag nehmen (s. o.). Das Verschenken des Glücksbargeld ist nicht nur auf den ersten Tag des neuen Jahres beschränkt, sondern man kann das Glücksgeld auch in den ersten drei Tagen des Neujahres verschenken, sogar bis zum 9. und 10. Tag des Neujahres. Das Verschenken symbolisiert die Vertraulichkeit, Liebe und Glück. 

 



Verschenken des Glücksgeldes zum Tet Fest: 

 
 Video: Kleine Impression

Der Ticket-Kauf wurde also zur Nebensache und wir genossen die überraschende Zeremonie. Insgesamt war gar nicht so viel los, aber die Aufführenden wurden durch eine kleine Gruppe von Zuschauern enthusiastisch unterstützt  und es herrschte eine ausgelassene und fröhliche Stimmung. 

Irgendwann rissen wir uns dann los und fuhren zurück an den zentralen See, um die Flusstour zu beginnen. 

Was soll ich sagen? Wir durchfuhren eine wunderschöne Landschaft und es wurde ein fantastischer Tag. Der Speicher wurde mit unzähligen Fotos gut gefüllt und wir sind zum ersten Mal auf der Reise auf eine Touri-Masche rein gefallen und haben viel Geld für ein paar schlechte Fotos bezahlt.  Die Auswahl unserer eigenen Fotos fiel schwer, hier einige Impressionen:

Start in Tam Coc

Die Erste von unzähligen Höhlen-Durchfahrten

Nach jeder Höhle wurde die Landschaft noch schöner 

Höhle Nummer 5

Abendstimmung Nach Höhle Nummer 7

Viel Geld für eines von 6 schlechten Fotos, 
aber man sieht uns und unseren Bootsführer,
 dem Fotografen-Team haben wir ein gutes Abendbrot gesponsert.

Weil es so schön war, haben wir am nächsten Tag einen Motorroller geliehen und eine weitere Bootstour bei Trang An unternommen. Wir fuhren rechts und hatten ja mittlerweile den asiatischen Verkehrsfluss kennen gelernt, Ines fand es aber so spannend, dass sie in den kommenden Tagen nicht mehr mit mir mitfahren wollte. Ich genoss es hingegen, mit Rad und Roller auf der Straße zu fahren. 

Einige für uns spannende Verkehrsregeln in Vietnam: Rechts fahren, immer nach vorne schauen, nie zurück, Lücken nutzen und für mich am gewöhnungsbedürftigsten: Beim Links abbiegen lässt man den von vorne kommenden Gegenverkehr nicht links an sich vorbei fahren und wartet, sondern man fährt gleich links ab, so dass der Gegenverkehr rechts mit einem kleinen Schlenker an einem vorbeifahren kann. Im Kreisel fahren die Autos einfach mit ein. Alles dient dazu, dass man flüssig durch den Verkehr kommt. Mit deutschem Regelwerk und Vorfahrtsrecht würden wir wohl heute noch irgendwo auf einer Kreuzung in Vietnam stehen...


Am Startpunkt der Flusstour angekommen war es sehr voll und schon später am Tag, so dass wir in der Dunkelheit zurückkamen, aber zuvor noch ein schönes Abendlicht hatten. Auch hier sind wir mit vielen Booten auf dem Fluss unterwegs und durchqueren viele Höhlen. Neben der unglaublichen Karstlandschaft sehen wir aber auch Wassertempel und können im Abendlicht schwelgen. Beide Touren haben wir im  Cúc Phương Nationalpark (Link) unternommen. Der Park wurde 1962 als erster Nationalpark in Vietnam eröffnet. 

Safety First: Ines haben es besonders die stylischen Helme angetan.

Los geht es, zusammen mit vielen anderen Booten auf eine weitere 
Bootstour durch eine wunderschöne Landschaft

Der Tempel Thủy Đình Tràng An

Der Tempel  von  Cao Son (The Great King) im Abendlicht
 
Warten unzähliger Boote auf eine weitere Höhlen-Durchquerung

Hang Vang Cave (250m)

Funfact am Rande: Hier wurde auch der Film  Kong: Skull Island (2017)  (Link) gedreht. An einem Drehort sind wir laut unserem Bootsführer auch kurz vorbeigefahren. Es gab dazu einen eigenen Park, den man hätte besichtigen können, aber da wir den Film nicht gesehen haben und sicherlich nie sehen werden, haben wir diesen links liegen gelassen, es gab noch genügend andere Orte. 

Bildquelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Kong:_Skull_Island

Wir wollten die nähere Umgebung von Tam Coc gerne zu Fuß erkunden und machten uns auf den Weg, den Thai Vi Temple zu besuchen und eine kleine Stärkung im Lotus Garden Restaurant einzunehmen, beides Ziele, die man sich anschaut, wenn man etwas mehr Zeit hat.

Der Weg führte uns an einem kleinen Friedhof vorbei und am Fluss entlang und wir konnten die Bootstouren mal aus einer anderen Perspektive kennen lernen. Neben der schönen Landschaft sind die Bootsführer und Bootsführerinnen die eigentlich Hauptattraktion: Aus Energiespargründen oder einfach weil es Spaß macht, rudern sie das Boot mit den Füßen:


Das sieht nicht nur cool aus, ich glaube, die Leute fühlen sich auch cool. Vom Wetter her war es trocken, sonnig, schön warm, aber hier in Nordvietnam immer noch nicht heiß. 


Ein Friedhof am Rande des Flusses mit Ziegen

Detailbiĺd vom kleinen Thai Vi Temple

Man kann sich an der Landschaft einfach nicht satt sehen

Kleine Stärkung im Lotus Garden Restaurant

Als Verdauungsschnaps haben wir einen Schlangenschnaps aber nicht in Erwägung gezogen.

Wir schlenderten lieber durch die Reisfelder und den urbar gemachten Dschungel. 

Zu Fuß durch den urbar gemachten Dschungel






Wieder einmal auf einem Weg zu einem View-Point.
Dank der Erfahrungen in der Sächsischen Schweiz schrecken uns keine Klettersteige



einfach Wahnsinn

Während ich den Blog hier schreibe, kann ich gar nicht fassen, was wir alles erlebt haben. Ein paar Seiten mit ein paar Bildern reichen nicht aus, diese Eindrücke zu verarbeiten. Die vorherigen Blogbeiträge haben wir während der Reise verfasst,  Vietnam schreibe ich ein halbes Jahr später in Dresden. Ich habe das Gefühl, dass ich noch drei weitere Teile über Vietnam schreiben kann/muss, so vielfältig waren die Erlebnisse. Das ist schon Teil II und es liegt in Vietnam noch fast ein Monat vor uns. Ihr könnt uns weiter folgen oder einfach die Bilder genießen.

Reisfelder

Die Chùa Bái Đính Tempelanlage mit der Bái Đính Pagoda

Die Bai-Dinh-Anlage ist ein buddhistischer Tempelkomplex, der auf dem Bai-Dinh-Berg in Ninh Binh liegt. Der Komplex umfasst zwei Hauptbereiche: die alte Bai-Dinh-Pagode, den ursprünglichen Tempel am Berghang, und die neue Bai-Dinh-Pagode, einen neueren Teil, der eine große Fläche abdeckt. Ich habe es beim Stöbern im Internet gefunden und war beeindruckt von der hohen Pagode. 

Diesmal fuhren wir mit dem Taxi, da Ines sich weigerte, mit mir die etwas längere Strecke (20 km) hinten auf dem Motorroller mitzufahren. Es war eine gute Entscheidung, denn am Ende des Tages in dem Tempelkomplex waren wir ganz schön fertig. Der Taxifahrer wollte uns nach 2 Stunden abholen, wir hatten aber mindestens 4 Stunden eingeplant, was dem Fahrer nur ein Kopfschütteln abverlangte. Tatsächlich waren wir sogar 5 Stunden in der Tempelanlage und haben bei Weitem nicht alles sehen und bewundern können. 

Wo fängt man an, wo hört man auf, wenn man eine solche große Anlage beschreiben möchte? Man erreicht den Eingangs- und Kassenbereich und wird von dort mit dem E-Auto zum Haupttor gefahren. Eine weitere Tour mit dem E-Auto haben wir nicht gebucht, wir wollten die Anlage für uns und in unserem eigenen Tempo erkunden und erleben. 


Man startet am Tam Quan Tor: Das beeindruckende Tor wird auch als „Drei-Eingänge-Tor“ bezeichnet  und  bildet den offiziellen Eingang zum Bai-Dinh-Pagodenkomplex. 



Die drei Tore stehen symbolisch für die unterschiedlichen Wege, die zu spiritueller Erkenntnis und Erleuchtung führen können. Während der zentrale, größere Durchgang für eine gerade und direkte spirituelle Reise steht, repräsentieren die beiden kleineren Seiteneingänge alternative oder weniger direkte Pfade.

Vom Tal hinter dem beeindruckenden Eingangstor führen zwei Treppen mit jeweils 500 Stufen zu den Tempeln hinauf. Entlang dieser Treppen stehen Hunderte von Alabasterstatuen erleuchteter Buddhas, und in kleinen Nischen an den Wänden ruhen zahllose goldene Figuren.


Der Komplex umfasst zwei Haupttempel, beide als Bai-Dinh-Pagode bekannt. Die alte Bai-Dinh-Pagode befindet sich am Hang des Bai-Dinh-Bergs. Wir erreichten sie über 300 Steinstufen, die zu einer Reihe kleiner Höhlen an der Bergseite führen. 

Auf der anderen Seite des Bai-Dinh-Bergs liegt die neue Bai-Dinh-Pagode, die 2003 gebaut wurde. 







Was mich an der Tempelanlage am meisten begeisterte?
  • Der Gang mit den vielen Buddhas,
  • Die Höhlen in den Bergen und ein Gebetsritual in der Höhle
  • Die alten Holztempel in den Bergen
  • Die hohe Pagode (Bao-Thap-Turm) von deren Plattform man eine tolle Übersicht über die gesamte Anlage und die Berge im Hintergrund hatte,
  • Als wir vom Turm abstiegen, gingen wir einen anderen Weg hinab und waren plötzlich ganz alleine an einem Tempel und einem See. Wir überlegten schon, ob wir in einem unberechtigten Bereich waren, aber die anderen Menschen gingen einfach den Hauptweg wieder zurück. 











Alleine in der Chùa Bái Đính Tempelanlage, nur weil wir nicht den Hauptweg zurück genommen haben


Abends in Ninh Bin genossen wir es wieder, die leckere Küche zu kosten. Man muss bedenken, dass es heutzutage fast überall in hippen Cafés und Bars  Cappucino gibt oder Müsli mit Chia-Samen, aber wenn man es möchte, kann man auch einheimisch essen. Wir haben beides gemacht. An diesem Abend freute ich mich auf gebratene Ente, die überall in den Restaurants an der Straße angeboten wurde.

Nach der Fahrt mit dem Taxi machten wir uns am kommenden Tag mit dem Rad auf den Weg und fuhren durch Reisfelder, zum Nahe gelegenen Drachenfelsen und der Mua Cave. 

Núi Ngoạ Long (Lying Dragon Mountain) und die Mua Cave

Uns war bewusst, dass wir am Drachenberg nicht alleine sein werden. Umso schöner war es, dort gemütlich mit dem Rad hin zu fahren. Wir wurden verbal gezwungen, das Rad an einem Parkplatz für Räder gegen Gebühr abzustellen, sehr zum Verdruss der Männer an den dahinter liegenden Parkplätzen ;-) Wir hatten vorher aber auch schon zwei Parkplätze abgelehnt.  Je näher man dem Eingangsbereich kam, desto verbal aggressiver wurden die Parkplatzwächter. Letztendlich war es ok, wir hätten aber auch noch ein Stück näher ranfahren können. 

Der Lying Dragon Mountain ist bekannt für seinen anspruchsvollen Aufstieg über Hunderte von Steinstufen (500), der mit einem spektakulären Panoramablick auf die umliegende Landschaft belohnt wird. Die Besteigung ist ein beliebtes Ziel und wird auch als "Treppen zum Himmel" bezeichnet. Hier begegneten wir überall kostümierten jungen Menschen (s. letzter Blog, Vietnam Teil I). Ich verwickelte drei junge Frauen in ein Gespräch, denn diese Kleider sahen anders aus, als die Kleider z. B. in Hanoi. Die Antwort war etwas schwammig, letztendlich konnte man diese Kostüme halt unten ausleihen, eine tiefere Bedeutung hatten sie m. E. nicht, oder ich habe es nicht richtig verstanden.

Die Kostüme konnte man für private Foto-Shootings ausleihen

Die Aussicht vom Gipfel bietet einen Panoramablick auf das Tal mit dem Fluss Ngo Dong und die umliegenden Reisfelder, die von Kalksteinfelsen eingerahmt sind.

Ines und Ralf ohne Kostüm, dafür aber mit Vietnam-Fahne und der Small Pagoda im Hintergrund

Blick vom Lying Dragon Monutain zum Aussichtspunkt Small Pagoda 

Blick vom Aussichtspunkt Small Pagoda auf den Lying Dragon Mountain


Die Mua Cave war dann eher enttäuschend, man konnte aber, wenn man die Höhle durchschritten hatte, einfach weiter gehen, das Gelände verlassen und sich durch die Reisfelder bis zum Fluss schlagen. Von dort hatte man noch einmal einen schönen Blick, sozusagen "Back-Stage".


Am letzten Tag vor unserer Weiterfahrt nach Hué, der alten Kaiserstadt, machten wir uns noch einmal zu Fuß auf den Weg zur Bich Dong Pagoda (Chùa Bích Động) und dem nahe gelegenen Chùa Linh Cốc-Tempel mit einer faszinierenden Höhle.

Der Weg führte uns durch Reisfelder und vorbei an schönen Wandmalereien, die die Geschichte des Landes und der unmittelbaren Umgebung zeigten




Auf dem Weg zur Bich Dong Pagode, vorbei an Reisfeldern und kleinen Tempeln



Das nebelige Wetter tauchte die ganze Landschaft in eine mystische Stimmung

Die Bich Dong Pagode ist bekannt für ihre ruhige Atmosphäre und einzigartige Architektur. Der Tempelkomplex hat ein malerisches Tor mit einer Brücke, das zu einer Reihe von in den Berg und Höhlen gebauten Pagoden führt – eine spirituelle und zugleich fotogene Sehenswürdigkeit. Am Tor angekom men, hörten wir einen seltsamen Vogelruf. Nach dem Durchschreiten des Tores erkannten wir, dass es sich um eine alte Frau handelte, die auf einem kleinen Metallrohr diese Geräusche machte. Just in dem Moment erinnerte ich mich daran, dass unser Nachbar mir vor der Reise etwas ins Gedächtnis gepflanzt hatte: Er wünschte sich, dass ich das kleinste Musikinstrument mitbringen solle, das mir auf der Reise begegnet. Also kaufte ich es und es begleitete uns fortan, gut verwahrt in meinem Koffer. 


Die Pagode ist als besonderes Nationaldenkmal eingestuft und von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Die Bich-Dong-Pagode hieß ursprünglich „Bach Ngoc Thach Son Dong“, was so viel bedeutet wie: "eine wunderschöne und reinweiße Steinpagode wie Jade in einem abgelegenen Berg" .

Die Bich-Dong-Pagode besteht aus drei nicht aneinandergrenzenden Gebäuden auf drei Ebenen am Berghang und schmiegt sich von unten nach oben in drei separate Pagoden: Ha, Trung und Thuong. Das Einzigartige an der Bich-Dong-Pagode ist, dass Berg, Höhle und Pagode einander ergänzen und zwischen riesigen grünen Bäumen verborgen sind, wodurch die Pagode mit der natürlichen Landschaft verschmilzt. 

Die Untere Pagode


Die Dunkle Höhle ist ein natürlicher buddhistischer Tempel.

Bich Dong ist eine einzigartige Pagode in Vietnam . 
Kein anderer Ort hat eine solche Lage an Land und in den Bergen. 

Am Ausgang der Pagode wendeten wir uns nach links und schritten entlang eines kleinen Sees, vorbei an großen gefährlichen Hunden in einen kleinen Canyon. Wir wollten dort etwas trinken und auf Toilette gehen (WC laut Maps.me) Wir erreichten eine verlassene Hütte, die an bestimmten Tagen auch ein Restaurant sein könnte, denn zumindest gab es einen Aushang. Wir nutzten die Toilette (Holz-Außen-Klo) und danach genossen wir die herrlich einsame Stimmung in dem Canyon, im Beisein von ein paar Ziegen.  


Lotus-Teich

Schon auf dem Rückweg, letztes Bild von dem heiligen Teich vor der Bich Dong Pagode 

Auf dem Rückweg wollte ich unbedingt noch in eine Höhle, die ich auf Maps.me gesehen hatte. Ines hatte eigentlich keine Lust mehr, da wir ja gerade durch eine wunderschöne große Höhle gewandert sind.  Ich versuchte sie zu überzeugen, indem ich damit lockte, dass die Höhle direkt auf dem Rückweg liegt, man müsse nur einen kleinen Bogen schlagen. So kamen wir also zum Chùa Linh Cốc Động Tiên - Tempel. Die Linh Coc Pagode und die Tien Höhle bilden einen Komplex. Wir zahlten einen kleinen Eintritt und waren wieder einmal völlig alleine. Unfassbar, wenn man bedenkt, wie nebenan auf der Steinbrücke zur Pagode das Instagram-Leben pulsierte. 

Die  Chua Linh Coc Dong Tien und eine wunderschöne Höhle.



Nicht nur beim Verfassen des Posts, sondern auch im Nachhinein bleibt uns dieser Tag, an dem wir zu Fuß durch die Reisfelder schlenderten und zwei wunderschöne Tempel entdeckten, nachhaltig in schöner Erinnerung.

Nach gut einer Woche verließen wir die Gegend um Ninh Bin/Tam Coc und fuhren mit dem Bus nach Hué, der alten Kaiserstadt mit dem großen Kaisertempel und weiter zu einer spektakulären Drachenbrücke in Đà Nẵng.

Vietnam und der Drache


Der Drache ist ein zentrales und starkes Symbol für Vietnam, das Macht, Wohlstand und Glück repräsentiert. Der Drache ist eines der vier heiligen Tiere der vietnamesischen Mythologie, zusammen mit dem Einhorn (Qilin), der Schildkröte und dem Phönix. Vietnamesen glauben, dass sie von einem Drachen abstammen, der mit einer Fee die ersten 100 Söhne zeugte. Dieses Symbol findet sich in der vietnamesischen Geschichte, Mythologie und im täglichen Leben wieder und wird mit positiven Eigenschaften wie Weisheit und Stärke assoziiert. 

Drachenboote auf dem Parfüm-Fluss oder „Fluss der Wohlgerüche“ (Sông Hương) in Hué

In Hué angekommen, mussten wir erst einmal unsere Sachen sortieren. Hier einmal ein Eindruck von unserem Reisealltag und den Klamotten, die wir mit uns rumgeschleppt haben (und ja, jeder hatte auch sein Kuschelkissen dabei):


Aber wir waren ja gekommen, um  den kaiserlichen Tempel zu sehen, also ließen wir die Sachen auf dem Bett liegen. 

Kleiner geschichtlicher Einschub:  Hué war von 1802 bis 1945 die Hauptstadt des vietnamesischen Kaiserreiches, Es verlor nach 1945 seine Hauptstadtfunktion, weil es die Hauptstadt der Nguyen-Dynastie und somit der kaiserlichen Regierung war, welche die französische Kolonialherrschaft nicht mehr anerkennen wollte. Vietnam wurde 1954 geteilt. Hué wurde zu diesem Zeitpunkt die Hauptstadt Südvietnams und behielt diesen Status bis zur Einnahme durch Nordvietnam. 1976 wurde Vietnam nach dem Vietnamkrieg wiedervereinigt. Hanoi, die Hauptstadt des kommunistischen Nordvietnams, wurde zur Hauptstadt des vereinten Landes erklärt und Saigon 1976 in Ho-Chi-Minh-Stadt (HCM) umbenannt. Der Krieg zwischen dem kommunistischen Norden und dem kapitalistischen Süden ist heute noch tief in den Erzählungen und touristischen Führungen verankert. Seit 1986 betreibt die Kommunistische Partei Vietnams (KPV), ähnlich wie China, eine Politik der Transformation zu einer sozialistischen Marktwirtschaft, die sogenannte „Đổi mới“-Politik. Der Anteil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze fiel von rund 50 % 1986 auf 11 % im Jahr 2012. Die Armutsquote liegt heute laut Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bei unter zwei Prozent. Andere Quellen gehen immer noch von 10% aus.

Eingangsbereich des Kaiserlichen Tempels





Der Kaiserliche Palast-Komplex, wie er früher ausgesehen haben könnte



Wir verbrachten fast einen ganzen Tag in dem Komplex und den kaiserlichen Gärten. Als wir spätnachmittags durch ein Seitentor schritten, leisteten wir uns ein Taxi. Heutzutage läuft es so: Der Taxifahrer lässt einen nach einem Uber googlen und nimmt dann diesen Preis. Eine Win-Win-Situation: Man geht als Touri davon aus, dass es ein fairer Preis ist und der Taxifahrer muss nichts an Uber abführen. 

Abendstimmung auf dem Parfum-Fluss 

Vorbei ging es auch an einem hübschen  Cà phê

Đà Nẵng - Die Stadt der Brücken

Weiter ging es, wie immer liegend, im Bus nach Đà Nẵng 

Đà Nẵng ist die „Stadt der Brücken“ in Vietnam. Gleich sechs Brücken überspannen den Han River und verbinden die verschiedenen Stadtteile miteinander. Mit etwa einer Million Einwohnern, einer lebendigen Waterfront und dem Han River ist sie mittlerweile bei internationalen Touristen beliebt.

Am spektakulärsten ist aber die Drachenbrücke, die am Wochenende Feuer und Wasser speit.

Noch liegt die Brücke ruhig da

Dann speit sie Feuer

Und zum Schluss Wasser

Untergekommen waren wir im VIAN HOTEL & SPA. Der SPA-Bereich bestand aus einem kleinen Pool oben auf dem Dach, aber da es eher kühl war, verzichteten nicht nur wir auf den Pool. Da Nangh hatte jedoch einen kilometerweiten Sandstrand, zu dem es uns eher hinzog. Ich kann  mich im Nachhinein noch daran erinnern, dass das Frühstück etwas chaotisch ablief. Es war nicht genügend für alle da und wurde sehr zeitig wieder abgeräumt. Da es aber schon in den Kommentaren so stand, waren wir vorgewarnt. Eingebettet war das 26-stöckige Hotel mit 300 Zimmern in eine ganze Hotellandschaft. Wir hatten vom Frühstücksraum einen schönen Blick über die Stadt.  Wir sahen aber auch, dass überall neue und noch viel höhere Hotels aus dem Boden gestampft wurden. Hier sollen sechs Projekte bis Mitte 2026 fertiggebaut werden. Die Nachfrage stimmt: 2024 kamen mit 10,4 Millionen Touristen 25 Prozent mehr in die Stadt als 2019. Es fällt aber auch auf, dass viele unfertige Bauten herumstehen. Der explosive Hotelbauboom hatte 2019 ein Ende gefunden, als die vietnamesische Regierung im Rahmen einer Antikorruptionskampagne begann, Projekte näher unter die Lupe zu nehmen. Auch Corona-Lockdowns und die Aufdeckung von Immobilienskandalen stoppten damals die Arbeit auf vielen Baustellen. 


Irgendwie war im Februar Nebensaison oder das Wetter hat die Touristen nicht an den Strand gelockt. Pech für sie, wir genossen die Wanderungen an dem My Khe Beach. Er ist für seinen feinen, weißen Sand bekannt und gilt als einer der schönsten Strände Vietnams. 

Der richtige Bildausschnitt macht aus einem Stadtstrand ein einsames Tropenparadies und dabei habe ich noch nicht einmal die beiden Menschen aus dem Foto gelöscht...

Runde Boote, ein bunter Tempel und die Fahrt zu dritt auf einem Motorroller zur Lady-Buddha


Die Fischerboote in Vietnam, wie in Da Nang, sind traditionell rund, weil Fischer sie während der französischen Kolonialzeit als eine Möglichkeit nutzten, die Bootssteuern zu umgehen. Ein runder Korb aus Bambus wurde nicht als Fischerboot angesehen und war daher steuerfrei, eine Praxis, die sich bis heute erhalten hat, wenn auch heute oft für kleinere Küsten- oder Transportzwecke (z.B. um das vor dem Strand liegende Fischerboot zu erreichen). Sie werden oft als "Korbboote" oder "Thung Chai" (Nussschalenboote) bezeichnet. 

Für die Touris sind sie mittlerweile aufgehübscht und dienen als Werbefläche.


Auf den Bildern sieht man es schon, das Wetter war bewölkt, aber nicht kalt und es hat kaum geregnet. So machten wir uns auf dem Weg zur nächsten Landzunge, um die Statue Lady Buddha zu bestaunen. Der Strand ist endlos lang und es führt eine schöne Promenade entlang. Die Wasserfront ist gesäumt von Hotels und vielen Neubauten. Am Ende des Strandes, kurz vor dem Aufstieg zur Lady Buddha, kamen wir überraschend an einem Tempel vorbei, der direkt an der Straße lag. 

Chua Buu Dai Son ist ein buddhistischer Tempel. Wir schlenderten hinein und wurden freundlich begrüßt und angelächelt. Es waren sehr wenige Besucher und wir konnten uns gar nicht satt sehen an den vielen Farben und Motiven.





Neben dem Tempel begegneten wir noch einer Affenfamilie und dann machten wir uns auf den Weg, den Berg hinauf, der bezeichender Weise auch Monkey Mountain heißt.


Schon nach kurzer Zeit hielt ein Grab-Fahrer neben uns und fragte, ob er uns mit hoch nehmen könne. Diesmal sagten wir ja und quetschten uns zu dritt auf seinen Motorroller. Auch hier war es eigentlich nur Glück, dass nichts passiert ist, aber das Glück war uns ja schon die ganze Zeit lang hold. 


Der đền thờ Mẫu - Tempel (Muttertempel) liegt am Fuß des Berges und schon von weit her sichtbar ist die Lady Buddha (Tượng Quan Thế Âm Bồ Tát). 


Die Lady Buddha in Vietnam, oft als Quan Âm bezeichnet, ist eine Darstellung der Göttin der Barmherzigkeit und des Mitgefühls. Sie soll die Schreie der Welt hören und die Menschen schützen. Die Statue in Da Nang ist ein wichtiges religiöses Wahrzeichen Vietnams. Sie gilt als Schutzpatronin für Seefahrer und soll Glück, Gesundheit und Frieden bringen. Der Name Quan The Am stammt aus einer buddhistischen Legende, der zufolge Praktizierende nach Erreichen der Erleuchtung ihre fünf Sinne gemeinsam nutzen können. Gemäß dieser Vorstellung bedeutet der Name Quan The Am Bodhisattva: Der Bodhisattva „sieht“ stets die Klagen und Leiden der Lebewesen im Reich der Illusionen und ist bereit, ihnen beizustehen oder den Dharma zu verkünden, wenn es nötig ist.

Es war eine tolle Atmosphäre und ich kam mit einer ebenfalls weit gereisten Familie aus Vietnam ins Gespräch, während ich auf Ines wartete. Sie erzählten, wo sie schon überall waren und dass die große Tochter in der Schweiz studiert. 






Mỹ Sơn

Am nächsten Tag leisteten wir uns ein Taxi, um die ca. 25 km entfernte alte Tempelanlage Mỹ Sơn zu sehen. Mỹ Sơn heißt übersetzt „schöner Berg“. Ab dem 2. oder 3. Jahrhundert entstand an der Küste Vietnams die Cham-Kultur. Kulturell war diese stark von der indischen Kultur beeinflusst, was sich insbesondere in der Übernahme hinduistischer Glaubensvorstellungen (hauptsächlich Shivaismus) und in der Kunst ausdrückte. Aus Champa, dem Reich der Cham, sind in My Son mehr als 70 Tempel, die in der Regel aus einem zentralen turmartigen Bauwerk und kleineren umliegenden Gebäuden bestehen, erhalten geblieben. 

Und damit sind wir auch tief in die Geschichte des Landes eingetaucht und zu den Ursprüngen der bis heute andauernden Konflikte zwischen Kambodscha und Vietnam. Die Khmer-Cham-Kriege waren eine Reihe von Konflikten und Auseinandersetzungen zwischen Staaten des Khmer-Reiches und Champa, später auch unter Beteiligung von Đại Việt, die vom mittleren 10. bis zum frühen 13. Jahrhundert auf dem südostasiatischen Festland andauerten. Der erste Konflikt begann im Jahr 950 n. Chr., als Khmer-Truppen das Cham-Fürstentum Kauthara plünderten.

Von all dem hat man in der Anlage nichts mitbekommen, wir waren begeistert von den Ruinen und fragten uns, ob wir eigentlich noch nach Kambodscha und Angkor-Wat fahren müssen, denn hier war es ebenso historisch und beeindruckend. Zum Schluss konnten wir noch eine Tanzdarbietung erleben und der Tag konnte schöner nicht sein.









Die Anlage war nach dem Zerfall des Champa-Reiches in Vergessenheit geraten und Ende des 19. Jahrhunderts durch die französischen Kolonialherren wiederentdeckt worden. Der berühmteste Turm war 24 Meter hoch und mit Bildhauereien von Löwen und Elefanten verziert. Er wurde 1969, als das Gebiet während des Vietnamkrieges von US-amerikanischen Flugzeugen bombardiert wurde, zerstört. Während dieser Bombardements wurden insgesamt 50 der rund 70 zuvor von den Archäologen der École française d’Extrême-Orient in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verzeichneten Tempel schwer beschädigt oder zerstört. Wiederaufbauarbeiten – unterstützt durch internationale Experten – gestalten sich außerordentlich schwierig, da die fugenlose Bauweise der Cham bisher nicht reproduzierbar ist und der Einsatz von Mörtel zu unschönem Moosbewuchs führt.



Das Reich Champa war ein Königreich im heutigen Südvietnam, das vom 2. bis zum 19. Jahrhundert existierte und stark von der indischen Kultur, insbesondere dem Hinduismus, geprägt war. Es zog sich an der Küste Vietnams entlang, ungefähr von Hué bis Phan Rang. Champa war ein mächtiges Handelsreich und eine Hochkultur, die aber auch mit den Khmer im Westen und den Vietnamesen im Norden in Konflikt stand und sich über die Jahrhunderte verkleinerte. 

Zum Abschluss unserer Exkursion wurden wir noch mit einer Tanzdarbietung überrascht, bzw. hatten Glück, dass die Aufführung gerade startete. 




Das war unser letzter Tag in Da Nangh und wir fuhren mit dem Bus weiter nach Hội An, der Laternenstadt.

Hội An

Auf dem Weg in den Süden wollten wir die Laternenstadt Hội An nicht verpassen. Es gab schöne Bilder im Internet. Die Fahrt von Da Nang nach Hoi An dauerte weniger als 1 Stunde und so kamen wir entspannt früh am Tage an und konnten zum Glück auch gleich einchecken. Eigentlich wollten wir nur Wäsche in die Laundry bringen und einen Kaffee trinken und so spazierten wir einfach drauf los. 


Die Laundry war schnell gefunden, die Auswahl des Cafés dauerte etwas länger, da wir einen "guten" Cappucino trinken wollten. Wir entschieden uns am Ende für ein kleines Café am Ufer, das nett aussah, da es über eine große Tausch-Bibliothek verfügte. Ich fragte, ob das Café offen sei und eine ältere Dame war ganz aufgeregt. Mal ein richtiges gegenseitiges Nicht-Verstehen. Auch der Google-Übersetzer war nicht hilfreich, er übersetze sie mit den Worten: "Die Leute von Tang An fluchten" Es kamen noch weitere ältere Damen und wir reimten uns zusammen, dass die Besitzer des Cafés nicht da sind, sie uns aber bei Laune halten wollten, bis der Besitzer zurückkommt, den sie sicherlich mittlerweile kontaktiert hatten. So brachten sie uns z.B. leckere Cashew-Nüsse. Für den Cappucino zu warten hatte sich gelohnt und ein Erlebnis war es allemal. Wir schlenderten weiter und das Touristen-Gedränge wurde immer enger.

das Touristen-Gedränge wurde immer enger

Die ganze Altstadt bestand eigentlich nur aus Märkten, Verkaufsständen und Bootsangeboten und man wurde ziemlich bedrängt etwas zu kaufen oder etwas zu buchen. Wie an vielen Orten zuvor, machte es keinen Spaß, sich etwas anzuschauen, da man sofort belagert wurde. Am Ende des Nachmittags, der eigentlich nur ein kleiner Spaziergang sein sollte, setzten wir uns mit vielen Eindrücken an die Promenade und warteten auf den Sonnenuntergang und das eigentliche Highlight von Hoi An. Die Promenade wurde immer voller und es wäre eigentlich sehr idyllisch gewesen, wenn  sich nicht andauernd Rikscha-Fahrer in Höchsttempo ihren Weg durch die Spaziergänger gebahnt hätten.

Rikscha-Fahrer

Schlendern in Hoi An

Je dunkler es wurde, desto mehr Boote erschienen auf dem kleinen Fluss und es wurde bunt und bunter

Die Show beginnt

Wir warten gespannt bei einem Pho Ga und Fish & Chips

Das Highlight: Lampionfest am Abend


Erfüllt von bunten Farben und Eindrücken kehrten wir zurück ins Hotel. Mitten in der Nacht, um 04:30 Uhr wurden wir dann von Lautsprecherdurchsagen und sozialistischer Musik geweckt. Beim Frühstück bekamen wir dann die Erklärung: Die jungen Männer wurden zur Armee eingezogen und man versicherte uns, dass das nur in dieser Nacht vorgekommen sei.

Die runden Boote hatten es uns angetan und so wollten wir einmal schauen, ob wir auch in so einem Boot mitfahren könnten, es wurde in der Nähe angeboten. Vorgenommen getan, wir liehen uns in der Pension Fahrräder und fuhren ins rund 5 km entfernte  Hanh Coconut. Dort wurden Bootstouren im Coconut basket boat - Hồng family tours sowie Cooking classes im red coconut forest - Hồng Rừng Dừa - angeboten.  Wir begannen auf einem Radweg am Fluss, fuhren aber bald auf der Straße. Es war recht gemütlich. Die Straßen waren breit, es herrschte Rechtsverkehr und außerhalb der City nahm der Verkehr bald ab. Zunächst mussten wir uns aber erst einmal  in einem kleinen Restaurant am Fluss stärken, bei dem man auch Laternen-Kurse belegen konnte ("River View Restaurant and Making Lantern"). Letzteres hatten wir nicht vor, so genossen wir die vietnamesische Küche. 



Bún chả: Ein typisches Gericht aus Hanoi, das gegrilltes Schweinefleisch, Reisnudeln, eine süß-saure Sauce und frische Kräuter kombiniert. Im Hintergrund Phở - Das Nationalgericht: Eine Nudelsuppe, meist mit Rindfleisch (Phở bò) oder Hühnchen (Phở gà). Sie enthält Reisnudeln, Fleisch und wird mit frischen Kräutern, Sojasprossen und Limette serviert.


Am Coconut-River angekommen überraschte uns wieder einmal der Tourismus-Ausbau. Wir erreichten einen riesigen Parkplatz. Als wir zu den Buden kamen, ein untrügliches Zeichen, das wir das Ziel erreicht hatte, erwartete uns die nächste Überraschung. Die Preise für eine Bootstour waren gepfeffert, so entschieden wir uns, nur zuzuschauen, aber selbst dafür und dafür, dass wir uns an den Buden etwas zu essen kaufen können, sollten wir pro Person 5 EUR Eintritt zahlen. Das sahen wir nicht ein und so bogen wir ab in ein Restaurant, um dort gemütlich einen Cà phê  zu trinken. Wir konnten von dort auch den Fluss beobachten und waren Back-Stage, d.h. bei uns fuhren die Boote vorbei, nachdem oder bevor die Touristen eingeladen wurden. Mehr wollten wir eigentlich nicht und so genossen wir die Zeit. Auch an einem Kochkurs nahmen wir nicht teil, sahen aber von draußen einmal kurz zu. 


Der typische vietnamesische Kaffee ist Cà phê sữa, der aus starkem, dunkel geröstetem Robusta-Kaffee und gesüßter Kondensmilch besteht. Er wird meistens mit einem speziellen Phin-Filter direkt in der Tasse gebrüht und kann heiß (Cà phê sữa nóng) oder kalt mit Eis (Cà phê sữa đá) genossen werden. Wir tranken ihn immer ohne die süße Kondensmilch (Không sữa, xin vui lòng - Bitte keine Milch)



Hier warten die Boote auf neue Beladung


Zum Restaurant führte eine  Drachenbrücke


Die Rückfahrt wollten wir nicht wieder an der Straße entlang fahren und suchten so auf Maps.me nach einer Alternative. Man konnte tatsächlich direkt am Fluss zurück fahren, vorbei an ein paar Yoga-Zentren und schönen Häusern. Auf dem Fluss begegneten uns dann noch weitere Boote, und wir winkten uns zu. Das waren private Touren, abseits des Tourismus-Zentrums und vielleicht auch etwas preisgünstiger.  Wir begnügten uns zuzuschauen und genossen den Radweg entlang des Flusses. 




Abends angekommen, gingen wir noch in die Markthalle, denn Ines brauchte eine neue Brille und hatte außerdem gesehen, dass man sich hier günstig Lederschuhe machen lassen konnte. Wir trafen eine Frau am Eingang, die uns anbot, uns überall hin zu begleiten, was auch gut war. Die Lesebrille war schnell gefunden und die Schuhe wurden speziell für Ines angefertigt. Ines konnte sich Modell, Farbe und Material auswählen, der Fuß wurde vermessen und der Schuh angepasst. Zwei Tage später konnten wir die Schuhe schon abholen und sie passten wie angegossen...

  


Wir verbrachten drei Tage (12.02. - 15.02.25) in Hoi An. Danach fuhren wir nach Quy Nhơn, aber das ist eine andere Geschichte und wird im 3. Teil und letzten Teil von Vietnam erzählt...

Wir verabschieden uns mit vielen Laternen, von denen wir eine sogar als Souvenir mitgenommen haben.





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