Wir verbrachten 1,5 Monate, vom 19.01.2025 bis zum 02. März 2025 in Vietnam und reisten von Hanoi, der Stadt zwischen den Flüssen, bis Ho-Chi-Minh-City (früher Saigon) mit Bus und Bahn. Junge Leute sagen zu letzterer einfach HMC.
Vietnam - Impressionen
Ankunft in Hanoi - Altstadt
Obst in Hülle und Fülle
Lan Ha Bay - Hòn Bút
Wassertempel
Schlangenschnaps
Goldene Tempel
Hohe Berge
Abendstimmung in Ninh Binh
Dieser Blogbeitrag zu Vietnam erzählt von der Ankunft in Hanoi, einem Ausflug in die Lan- Ha-Bucht und der wunderschönen Insel Cát Bà.
Ankunft in Hanoi - erster Eindruck
Wir flogen am 19.01.25 von Manila/Phillipinen nach Hanoi/Vietnam. Der Flughafen in Hanoi liegt über 40 km von der Stadt entfernt, es verkehrt aber ein Bus alle halbe Stunde. Als wir eine SIM-Karte kauften, bot uns die Verkäuferin auch einen Rabatt für ein Taxi an, so dass wir den bequemen Weg per Taxi vom Flughafen direkt zu unserem Hotel in der Altstadt wählten.
Hanoi heißt wörtlich: Stadt zwischen den Flüssen. Bis 1883 hieß sie Thang Long (wörtlich: Stadt des aufsteigenden Drachen).
Auf dem Weg zum Hotel fielen uns bereits die für Vietnam typischen schmalen Häuser auf. Wenn man sich fragt, warum die Häuser so schmal sind, muss man Gerüchten zu Folge bei der Kolonialgeschichte des Landes beginnen: Die französische Kolonialmacht, die Vietnam lange Zeit beherrschte, erließ ein Gesetz, das die Grundsteuer auf die Breite des Gebäudes im Erdgeschoss bezog. Dieses führte dazu, dass Bauherren ihre Häuser möglichst schmal und hoch bauten, um Steuern zu sparen. Diese sog. "Röhrenhäuser" haben auch andere Vorteile, wie die Möglichkeit, mehrere Generationen unter einem Dach zu beherbergen, da die Stockwerke in verschiedene Bereiche unterteilt werden können.
(Quelle: Das Vietnamesische Röhrenhaus).
Die "Röhrenhäuser" beherbergen oft mehrere
Generationen einer Familie und bieten im
Erdgeschoss Platz für Geschäft und Handel
Auch unser Hotel war hoch und schmal, was den Nachteil hatte, dass unser Zimmer kein richtiges Fenster hatte, bzw. reichte das Fenster "nur" in einen Lichtschacht. Damit hatten wir es noch gut erwischt, auf der Reise durch Vietnam kamen wir auch in Zimmer, die überhaupt kein Fenster hatten, aber dazu später.
Als wir durch die Stadt fuhren, hatten wir uns beide irgendwie sofort in Vietnam, bzw. Hanoi verliebt und fühlten uns auf der Stelle wohl in diesem Land und in dieser Stadt. Es ist nicht genau zu bezeichnen woran es lag, es war einfach so ein Gefühl. Hanoi ist quirlig wie alle asiatischen Städte. In dem Gewühl sah man sehr viele Motorräder mit Mandarinen- und Mandelbäumchen durch die Straßen fahren und überall waren Blumen zu sehen.
Wir waren mit vielen Insidertips von Birgit und Jens sowie Norbert und seiner vietnamesischen Frau ausgerüstet und hatten bereits Kontakt zur Zouk-Community in Hanoi aufgenommen. Nach knapp drei Monaten, in denen wir als Oma und Opa mit den Enkelinnen in Japan und auf den Philippinen viel Quatsch machen durften, fühlten wir uns wie am Anfang einer neuen Reise. Der sog. Travelblues, der mich auf der letzten Reise nach ca. 6 Monaten erwischte, konnte unter diesen Umständen gar nicht aufkommen, es war wie ein neuer Start unter bekannten Umständen, aber mit dem Glücksgefühl, dass man viel Zeit mit den kleinen Enkelinnen verbringen durfte, mehr Zeit, als man unter anderen Umständen gehabt hätte.
Das Taxi setzte uns vor dem Hotel im absoluten Menschen- und Verkehrs-Gewühl ab und wir wurden von einem jungen Team sehr herzlich begrüßt. Irgendwie hatten sie wohl vorher Facebook und Insta gecheckt, denn sie wussten , dass wir weit gereist sind. Mein schwerer Rucksack mit dem Handpan wurde nach oben getragen und ich bedankte mich anschließend mit einem kleinen Konzert in der Lobby.
Wir waren zur rechten Zeit am rechten Ort, denn Ende Januar wurde das vietnamesische Neujahr gefeiert. Einen festen Termin für den Jahreswechsel wie bei uns (immer am 1. Januar) gibt es in weiten Teilen Asiens übrigens nicht: Neujahr richtet sich nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender und findet am zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende statt. Das Neujahr fiel 2025 auf den 29. Januar, aber dazu später. Wir bekamen also gerade die Vorbereitungen mit.
Mandarinenbäumchen werden durch die Straßen gefahren
Ralf bedankt sich mit einem kleinen Hand-Pan-Konzert in der Lobby
Auf unserem ersten Stadtgang um den zentralen See in Hanoi mit dem in der Mitte gelegenen Ngoc Son Temple trafen wir auf sehr viele Fotografinnen und Fotografen, die junge Menschen in chicken Anzügen und Kleidern vor eben diesem hübschen Hintergrund aufnahmen.
Wir sind mitten drin in einem Foto-Shooting am Hoan-Kiem-See
Hoan-Kiem-See und der Ngoc Son Temple
Quelle: Die Legende von "Ho Guom"
Mitten in der Stadt und fußläufig von unserem Hotel in der Altstadt liegt ein zauberhafter und sagenumwobener See, der Hoan Kiem, auch unter dem Namen Ho Guom - "See des wieder erhaltenen Schwertes" - historisch bekannt. Seit Anfang des 15. Jahrhunderts prägt die Legende vom Ho Guom die Geschichte des vietnamesischen Volkes. Die Legende vom „Ho Guom“ verkörpert heute die Liebe zum Frieden und dem Vaterland.
Die Legende: Damals widersetzt sich der Großgrundbesitzer Le den übermächtigen Ming-Invasoren, die sich zahlreich im Hinterland zum letzten großen und entscheidenden Angriff auf das Land der Viets formieren. Als Le mit seinen Elitekriegern auf einem Schiff den Ho Guom gegen den anrückenden Feind überquert, taucht aus dem See eine goldig schimmernde Riesenschildkröte auf. In ihrem Maul hält sie ein prächtiges Schwert. Überrascht, aber die Bedeutung verstehend, nimmt Le das Schwert an sich. Er besiegt glorreich, wie mit himmlischen Kräften umgeben, die Ming-Invasoren und schlägt mit seinen Kämpfern den Feind in die Flucht.
Le wird zum Kaiser der Viets erhoben. Am Tag der festlichen Krönung Le’s zum Kaiser "Le Thai To", die mitten auf dem Ho Guom See stattfindet, durchtrennt etwas die sanft glänzende Wasseroberfläche des Sees und schwimmt direkt auf Le zu. Es ist wieder die große goldig schimmernde Schildkröte. Le begreift, dass nun die Zeit gekommen ist, das Schwert wieder zurückzugeben. Er hält es ins Wasser und die Schildkröte nimmt das Schwert in ihr Maul und taucht für immer in den Tiefen des Ho Guom ab. Seither wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts das Land der Viets mit Frieden und Glück gesegnet.
Heute noch kann man in einem Museum die als heilig geltende Yangze-Riesenweichschildkröte (Rafetus swinhoei) sehen, die u. a. bei uns in Deutschland, im Naturkundemuseum Erfurt konserviert wurde. Siehe: Naturkundemuseum Erfurt, Pressemitteilung vom 25.03.2019
Hier weitere Impressionen vom Hoan-Kiem-See und vom Ngoc Son Temple
In Deutschland (Erfurt) restaurierte Riesenschildkröte aus dem Hoan-Kiem-See:
1968 wurde eine 2,10 m lange und 250 kg schwere Schildkröte aus dem See geborgen,
welche etwa 400 Jahre alt gewesen sein soll.
1968 wurde eine 2,10 m lange und 250 kg schwere Schildkröte aus dem See geborgen,
welche etwa 400 Jahre alt gewesen sein soll.
Die o. g. Schildkröte ist der Schutzgeist des Sees. Aus Dankbarkeit und zur Erinnerung an dieses Ereignis ließ Le Loi auf einer kleinen Insel in der Mitte des Sees den dreistöckigen Schildkrötenturm (vietnamesisch Tháp Rùa) errichten, der bis heute das Wahrzeichen Hanois ist.
Der Hoan-Kiem-See ist Hanois berühmtester See und trennt Alt-Hanoi vom einstigen französischen Kolonialviertel
Der Hồ Hoàn Kiếm ist beliebtes Fotoambiente
Fotoshooting: Wir waren insgesamt geflasht von den vielen Fotoshootings an fast allen Orten, an denen wir waren und es war schier unmöglich, nicht auf ein paar Bildern zu landen. Und um es vorweg zu nehmen: Da überall in Vietnam, zumindest an den meisten Orten, die wir besucht haben, wie wild in Kostümen fotografiert wurde, verloren wir auch langsam die Vorsicht, nicht in fremden Bildern zu landen, sondern sind später einfach unsere Wege gegangen, wohl wissend, dass die Bilder sowieso wieder gelöscht werden. Ich habe dann im Laufe der Vietnam-Reise gefragt, ob ich auch die schönen Kostüme fotografieren darf und alle waren sofort erfreut und stimmten zu.
Fotomotiv (Einzelperson) am Núi Ngoạ Long (Lying Dragon Mountain)
Fotomotiv (Dreiergruppe) am Núi Ngoạ Long (Lying Dragon Mountain)
Die Kostüme kann man sich in verschiedenen Ausführungen in der Nähe der Attraktionen für einen Tag ausleihen und dann kann es losgehen. Als Normaltouri hat man kaum Chancen, die wirklich coolen Ausblicke zu fotografieren, denn überall sitzen Instagram-Poser und -Poserinnen* davor ;-) (*Gendert man eigentlich auch Anglizismen?).
Unser erster Eierkaffee
Aber weiter zu Hanoi: Wie gesagt, wir hatten Insider-Tipps im Gepäck: Zum Beispiel ein Café, in dem es leckeren Eierkaffee geben sollte. Ich habe noch nie Eierkaffee getrunken und war neugierig. Nach einigen Suchen fanden wir das gemütliche Kaffee in einer Nebengasse. Link: GAO CAFE.
Vietnamesischer Eierkaffee wird gebracht (CÀ PHÊ TRỨNG)
Zutaten für vietnamesischen Eierkaffee (für 2 Personen)
- 2 Espressi
- 2 Eigelb
- Je nach Geschmack 4-6 Esslöffel gezuckerte Kondensmilch
- Optional: ½ Esslöffel Vanille oder ein Schuss guter Cognac
Kaffee, bzw. Tee haben wir auch an vielen anderen coolen Orten getrunken. Zum Beispiel hier in einem Café, in dem sich Ines ein neues Tarot-Karten-Set gekauft hat, natürlich standesgemäß mit schwarzer Katze auf dem Tisch:
...Oder in einem Ruinen-Kaffee, in einem sehr exquisiten Viertel (dem Französischen Viertel)
tà tà cafe: Es liegt versteckt zwischen Villen und Shopping-Malls
Das Hanoi French Quarter wurde während der Kolonialzeit nach Pariser Vorbild als Verwaltungssitz für Französisch-Indochina erbaut. Heute findet man dort eine Mischung aus internationalen Designerlabels und einer lebendigen Gastroszene.
Als Ines auf dem Weg war, sich einen Stempel machen zu lassen ("absoluter Geheimtipp"), machte ich mich auf den Weg zu der nicht weniger bekannten Eisenbahnstraße, um einen Eis-Kaffee in der Sonne zu trinken. Als ich gegen 10:45 Uhr ankam, war ich fast alleine. Zwar versuchten mich noch einige Kellner zu Beginn in ihr Lokal zu ziehen, aber ich ging einfach weiter. Dann setzte ich mich an ein Lokal, was völlig leer war und wo mich auch niemand störte. Da ich nicht wusste, ob und wann ein Zug kommt, hatte ich alle Zeit der Welt und genoss es einfach, an einem zumindest auf Instagram bekannten Ort der Welt zu sein. Mit der Zeit füllten sich die Tische drumherum und auch die ersten Kellner traten auf. Rasch wurde es voller und plötzlich war ich umringt von Handys. Unruhe bzw. leichte Erregung kam auf, die Tische wurden noch einmal zurecht gerückt, es durfte niemand mehr über die Gleise und dann rauschte der Zug um Punkt 12:00 Uhr mit großem Getöse vorbei. Im Internet gibt es einen Fahrplan. Man stelle sich so eine Strecke einmal in Deutschland vor... Abgesehen von der Sicherheit wäre auch die Uhrzeit ein Problem.
Natürlich passiert auch hier immer mal etwas. Einmal musste ein Zug eine Notbremsung machen, um nicht mit einer Gruppe zu kollidieren. 2022 war ein Urlauber aus Südkorea von einem langsam fahrenden Zug gestreift worden. Er hatte Glück und wurde nur leicht verletzt. Wegen Sicherheitsbedenken haben die Behörden die Touristenattraktion in den vergangenen Jahren immer wieder gesperrt, so zuletzt diesen März 2025. (Anmerkung: Die letzte Sperrung muss also nach mir passiert sein, denn ich war dort am 21. Januar.) Meist hält so ein Verbot aber nicht lange – irgendwann öffnen die Cafés einfach wieder.
Hanoi - Train Street
Hanoi Train Street – vom Geheimtipp zum Selfie-Spot: Lange galt das malerische Sträßchen als Geheimtipp, mit gerade einmal einer Handvoll Cafés. Dann aber entdeckten die sozialen Medien die Train Street, und ab 2018 setzte ein wahrer Run von Instagrammern auf der Jagd nach Selfie-Klicks ein. Weitere Cafés und Souvenirstände öffneten, Anwohner stellten Essensstände auf und arrangierten besonders geeignete Plätze zum Fotografieren.
Die Gleise in der Hanoi Train Street sind Teil der längsten und wichtigsten Bahnstrecke Vietnams. Sie verbindet Vietnams Hauptstadt Hanoi im Norden mit Ho Chi-Minh-Stadt (ehemals Saigon) im Süden.
Hanoi - Train Street
Ralf, nachdem der Zug vorbei war
Ines kam leider erst nach dem Zug mit einem tollen Stempel und einer neuen Handy-Schutzhülle an.
Ines
Literaturtempel (Văn Miếu-Quốc Tử Giám)
Wir verbrachten drei Tage in Hanoi, bevor wir zur Halong-Bucht, bzw. nach Cát Bà weiterreisten. Ein letztes Ausflugsziel in Hanoi war der Literaturtempel. Der Literaturtempel ist ein konfuzianischer, als Nationalakademie erbauter Anlagenkomplex im Westen der Altstadt. Obwohl Aufbau und Name es nahe legen, diente er nie religiösen Zwecken, sondern es handelt sich um die erste Akademie des Landes, in der mehr als 800 Jahre lang, zwischen 1076 und 1915, die Söhne der Mandarine und verschiedene Hochbegabte der bürgerlichen Aristokratie unterrichtet wurden. Der Anlagenkomplex unterteilt sich in fünf ummauerte Innenhöfe, die sich nach klassischem Schema chinesischer Wohn- und Tempelanlagen entlang einer Nord-Süd-Achse aufreihen.
Wege und Tore im zentralen Bereich der Hauptachse waren allein den Herrschern vorbehalten. Die seitlich an den Mauern entlangführenden Wegesysteme wurden von Bediensteten und Soldaten genutzt. Heute sind die Wege und Tore in der Mitte den Instagrammern vorbehalten, Ines und ich mussten uns ebenfalls seitlich halten, wollten wir nicht noch auf mehr Fotos weltweit eingestellt werden.
Beeindruckend waren die alten Bäume, der Tempelaufbau an sich und die vielen (ehemals 82) Stein-Stelen, in denen Name, Geburtsort und Ergebnis der Doktorprüfung der insgesamt 1307 Absolventen der kaiserlichen Prüfungen während der Lê- und der Mạc-Dynastien 1442 bis 1779 eingemeißelt sind.
Man stelle sich heute vor, die Universitäten würden heute noch alle Doktoranden in Stein meißeln... (In Deutschland hatten 2019 insgesamt 862.000 Deutsche einen Doktortitel inne. Das entspricht einem Anteil von 1,2 Prozent der Bevölkerung).
Eingang zum Literaturtempel mit seinen 5 Innenhöfen
Beeindruckende Bäume
Die Hauptwege waren den Instagrammern vorbehalten.
Man beachte den Unterschied der Kleiderordnung zwischen Touristen (links) und Einheimischen
Man beachte den Unterschied der Kleiderordnung zwischen Touristen (links) und Einheimischen
Dritter Innenhof
Er wird dominiert durch einen quadratisch angelegten Teich,
den Thiên Quang Tỉnh (Quelle des himmlischen Lichts).
Er wird dominiert durch einen quadratisch angelegten Teich,
den Thiên Quang Tỉnh (Quelle des himmlischen Lichts).
Ebenfalls im Dritten Innenhof befinden sich die 82 verbliebenen Stein-Stelen.
34 Stelen sind nicht mehr vorhanden. Die Doctor’s Steles of Le–Mac Dynasties, (Văn Miếu-Quoc Tu Giam) wurden 2010 in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen
Vierter Innenhof,der eigentliche Tempelbereich.
Hier wurden die beiden konfuzianistischen Gelehrten Truong Han Sieu und Chu Van An verehrt.
Einst war sogar dem König der Zutritt verboten.
Hier wurden die beiden konfuzianistischen Gelehrten Truong Han Sieu und Chu Van An verehrt.
Einst war sogar dem König der Zutritt verboten.
In Vietnam ist der Kranich, der auf einer Schildkröte steht, ein Glückssymbol und steht für Langlebigkeit, Weisheit und Schutz. Die Schildkröte symbolisiert ein langes Leben und wird oft mit Tapferkeit und Schutz in Verbindung gebracht. Diese Kombination findet sich häufig in Tempeln und Schreinen.
Zouk in Hanoi
In Hanoi hatten wir über Facebook Kontakt zur Zouk-Szene aufgenommen. Leider war um das Têt-Fest herum nicht viel los, aber wir konnten an einem Übungsabend teilnehmen. Es ist schön, wenn man in einer großen fremden Stadt tanzen kann (s. a. Tokio), die Stadt fühlt sich gleich viel heimischer an.
Das Tanzstudio (etwas größer durch Weitwinkel)
Hier ging es hoch
Halong Bucht, bzw. für uns die Lan Ha Bucht vor der Insel Cát Bà
Kennt Ihr das? Dass man einen Ort einmal in seinem Leben gesehen haben will? Für mich war es u. a. die Halong-Bucht. Die Bilder und Erlebnisse waren schon seit vielen Jahren in meinem Kopf, ein Ort, wie nicht von dieser Welt. Ich brauchte Ines nicht zu überreden, einen Abstecher zu machen.
Wir hatten den Tipp bekommen, nicht direkt nach Ha Long zu fahren, sondern auf die Insel Cát Bà, die nicht ganz so überlaufen sein sollte.
Wir fuhren ist natürlich nur zum Teil richtig, denn auf eine Insel
kommt man mit der Fähre. Die Fahrt von Hanoi mit dem Bus zur Fähre, die Fährfahrt und
weiter mit dem Bus ins Hotel in Cát Bà wurde alles vom Hotel aus in Hanoi
organisiert. Wir, zumindest ich, waren erst skeptisch, aber es stimmte, die junge Hotelmannschaft organisierte alles und es kostete nicht einmal mehr im Vergleich zur eigenen Organisation. Das ist normal in Vietnam, erklärte man uns, wir halten alle zusammen und wir möchten, dass es den Touristen gut geht.
Wir verbrachten auf der Insel Cát Bà insgesamt 7 Tage. Wir mussten am Ende sogar verlängern,
da wir zum Tet-Fest nicht mehr von der Insel kamen, aber dazu später.
Erst einmal einige Impressionen von der Insel Cát Bà
.
Unser erster Eindruck als wir auf die Fähre warteten:
Zukünftig wird man
sich die Fahrt mit der Fähre auch sparen können,
es wird eine Seilbahn
gebaut
Lan Han Bucht von der Insel aus gesehen
Musik machen an einem schönen Ort
Abendstimmung
Bild einfügen
Cát Bà Nationalpark in der Mitte der Insel
Tiefe Höhlen im Kalkstein
Neujahresfeier (Tet Fest) auf Cát Bà am 29. Januar 2025
Bootstour in der Lan Han Bucht
In den gängigen online-Reiseführern steht geschrieben: Die Lan Ha-Bucht ist ein atemberaubendes Naturwunder südlich der berühmten Halong-Bucht. Mit ihrem kristallklaren Wasser, den Kalksteinfelsen und den abgelegenen Stränden gilt die Lan Ha-Bucht als eine der schönsten Buchten Vietnams. Eines der Highlights der Lan Ha-Bucht ist das Monkey Island, eine kleine Insel in der Mitte der Bucht, auf der eine Population von seltenen Affen lebt.
Tag eine Tour gebucht, da die Wettervorhersage für die kommenden Tage nicht das beste Wetter und v. a. Regen vorhergesagt hatte. Also wurden wir gleich am nächsten Morgen früh abgeholt und zum Schiff gefahren. Bei bewölktem Himmel und etwas Nieselregen ging es los.
Auf der Fahrt durch die Lan Ha Bucht, direkt neben der Halong Bucht
Berühmte Felsennadel.
Und nein, es ist nicht die Felsennadel aus dem James Bond-Film
"Der Morgen stirbt nie", die steht in Thailand...
"Der Morgen stirbt nie", die steht in Thailand...
Floating village: Schwimmendes Fischerdorf Cai Beo
an der südöstlichen Küste der Insel
Auf einem großen Boot lässt sich die Bucht genießen
Zwischdendurch chillen
Wir sind durch Höhlen gepaddelt
Wir sind durch Felsentore gepaddelt
und konnten so die Felsen von ganz nah sehen
An dieser Stelle habe ich sogar kurz gebadet, denn ich wusste,
es erwartet mich ein warmer Whirl-Pool auf dem Boot
...schwimmen in der Ha Lan Bay
Wir waren nicht ganz alleine,
aber es herrschte in der Lan Ha Bay deutlich weniger Betrieb zu dieser Zeit
aber es herrschte in der Lan Ha Bay deutlich weniger Betrieb zu dieser Zeit
und wahrscheinlich auch als in der Halong-Bucht nebenan
Das war unsere Tagestour, inkl. 2x Paddeln, Schwimmen und Essenspause
google-fotos hat unsere Tour durch die Lan-Han-Bay genauer aufgenommen ;-)
Am Abend kam dann auch sogar die Sonne heraus und tauchte die Bucht in ein warmes Licht
Wir konnten es insgesamt aber kaum fassen und jeder Felsen war ein eigenes Foto wert. Am Abend kam sogar die Sonne heraus und tauchte die Felsen in ein warmes Licht. Ein bisschen komisch ist es schon, auf einem Luxus-Boot durch die Bucht zu fahren, ein Drei-Gänge-Menü und ein Rundum-Sorglos-Paket inklusiv, aber schön war es.
Unser Boot an diesem Tag (links).
Es gab genügend Platz auf den Sonnendecks,
um die Lan Han Bay von Anfang bis Ende live genießen zu können.
Nord-Vietanm war zu der Zeit bewölkt und die Temperaturen lagen unter 20 °C. Wetter, das wir, von den Phillipinen kommend, nicht mehr gewohnt waren. Wir hatten in Japan fast alle unsere langen und dicken Sachen in einem großen Paket nach Deutschland geschickt, und wir mussten alles, was noch an Jacken und langärmelig im Rucksack vorhanden war, in den kommenden Tagen auspacken. Ab Mitte Vietnam wurde es dann besser (wärmer) bis es dann im Süden wieder zu den gewohnten 30 °C Tagen kam.
Die Insel Cát Bà
Cát Bà ist die größte Insel in der Halong-Bucht im Norden Vietnams. Wie die anderen weit über 2000 Inseln der Region gehört die 354 km² große Insel Cát Bà zu einem Kalkstein-Plateau, was die fantastische Landschaft erklärt.
Kurzer geologischer Einschub zur Landschaft: Kegelkarst
Geologisch entstand die heutige Bucht durch einen im "Holozän ertrunkenen Kegelkarst".
Was bedeutet das?
- Das "Holozän" ist die aktuelle Warmzeit (Nacheiszeit) innerhalb des Eiszeitalters, die vor etwa 11.700 Jahren begann.
- "Kegelkarst" entsteht unter feuchttropischen Klimabedingungen. Es sind sozusagen die Dolomiten in den Tropen.
- "Ertrunken" bedeutet, dass es derzeit mit Wasser gefüllt ist.
Wenn etwas nass ist, kann es natürlich auch trocken sein: In der "trockenen Halong-Bucht" waren wir später ebenfalls, es handelt sich dabei um die Landschaft bei Ninh Binh, insbesondere die Gebiete Tam Coc und Trang An, aber dazu später.
Diese Landschaft (Kegelkarst) war / ist phänomänal, wir konnten uns gar nicht satt sehen. Wie entsteht eine solche Landschaft? Ganz einfach: Man nehme eine dicke Kalkschicht, füge Wasser hinzu, setze diese in ein feuchttropisches Klima und lasse sich 10.000 Jahre Zeit, dann formt die Natur etwas, das man nicht mehr verlassen möchte. Eine Landschaft, in der es Spaß macht, in den Bergen zu wandern, durch Höhlen zu streifen oder einfach mit dem Motorroller durchzufahren. Der Kegelkarst mit seinen eindrucksvollen Formationen begleitete uns entlang der Küste. Wer sich für die Geologische Karte von Vietnam interessiert, kann sie sich auf dieser Seite downloaden: Geologische Karte von Vietnam
Wenn man dann oben auf einem Berg sitzt, sieht die Landschaft wie folgt aus:
(Trung Trang Cave) Động Trung Trang
Aber nun zurück zur Insel Cát Bà:
Wir wohnten in einem schmalen Hotel (wie kann es anders sein?) am Hang fußläufig zum (ehemaligen) Hafen mit einer schönen Strandpromenade und zu den Stränden. Das Zimmer im 5. Stock hatte nicht das beste Ambiente, der Blick auf den großen Balkon war nur semi. Aber: ich konnte zumindest Wäsche zum Trocknen hinhängen, wenn diese auch in der kalten und nieseligen Luft nicht trocknete...
Ausblick aus unserem Zimmer im Rose Nhung Hotel / Cát Bà
Das erklärte mir dann auch die ganzen kahlen Berge mit den umgeknickten Bäumen und natürlich waren einige Wanderungen nicht möglich. Ich folgte treu meinem Maps.me und ging und kletterte so weit wie ich konnte. Am Ende wurde ich mit einem schönen Aussichtspunkt belohnt, an dem ich alleine sein konnte, weil keiner mir nachkletterte.
Hier zu wandern war noch kein Problem, man sah aber deutlich die Spuren des Taifuns
Der Weg zum View-Point war dann nicht mehr so leicht zu finden und v. a. nicht zu gehen
Am Ende wurde ich dann mit einer wunderschönen Aussicht belohnt
Verlängerung auf Cát Bà
Ines ging es noch nicht besser und wir beschlossen, in ein anderes Hotel umzuziehen, in dem sich Ines besser ausruhen konnte (größeres Zimmer, bessere Aussicht und v. a. besseres Bad). Wir buchten das (ehemals) beste Haus am Platz, das "Hung Long Harbour" Hotel. Das Hotel hat 88 Zimmer. Diese umfassen auch Suiten mit Blick auf die Lan Ha Bucht und Balkonen und eine solche Suite mieteten wir für umgerechnet 30 EUR die Nacht. Das Hotel war, wie sehr viele Hotels, in denen wir auf der Reise übernachtet haben "in die Jahre gekommen" und es bot ein unvergleichbares "Shining-Feeling". Der Ausdruck "shining feeling" wird oft verwendet, um ein positives, selbstbewusstes und kraftvolles Gefühl zu beschreiben, das von einer Person ausgeht und oft andere Menschen positiv beeinflusst. Ich meine in diesem Zusammenhang aber das Gefühl das sich einstellt, wenn man ganz alleine in einem großen Hotel wohnt, wie in dem Horror- Film "Shining" aus dem Jahr 1980 mit Jack Nicholsan.
Hier das Hotel am Abend und ganz oben links ist ein Zimmer beleuchtet, dort haben wir in einer 50 m² großen Suite mit großem Balkon residiert:
Das Hotel lag unmittelbar an der (ehemaligen) Bucht von Cát Bà und bot einen unverwechselbaren Ausblick auf die größte Baustelle von Cát Bà. In einem Größenwahn von Investoren, wurde die gesamte Bucht von Cát Bà einfach zugeschüttet, um dort ein Ressort und hohe Hotels zu bauen. Wer in aller Welt genehmigt so etwas? Wir konnten es einfach nicht fassen.
So sah die Bucht bis zum Jahr 2024 aus:
Bildquelle: https://faszination-suedostasien.de/cat-ba-tipps/
Sunset-Blick vom Balkon des besten Zimmers im (ehemals) ersten Haus am Platze, dem "Hung Long Harbour" auf die zugeschüttete Bucht von Cát Bà mit Baustelle, auf der (zum Glück für uns) nichts los war.
Dort wo ehemals eine Bucht war, standen nun Kräne und Laster.
die an der (ehemaligen) Uferpromenade mit
schön gepflasterten Wegen und Sportgeräten liegen.
So soll es einmal werden (Plakat):
Was wir nicht eingeplant hatten, weil wir uns nicht tiefgründig genug vorbereitet hatten, waren die direkten Auswirkungen des Tết-Festes für unsere Weiterreise. Wie Weihnachten und Silvester bei uns, gab es auch hier Ruhetage, so dass wir nicht von der Insel kamen, also verlängerten wir einfach und suchten uns eine Weiterfahrt per Bus nach dem Tết-Fest. Eine gute Gelegenheit, die Insel zu erkunden, denn es gab einen Nationalpark und tolle Höhlen in der Mitte der Insel und ich nutzte die Gelegenheit, um mal wieder Motorroller zu fahren, diesmal wieder mit Rechtsverkehr.
Unser erstes Ziel war die Động Trung Trang eine Kalksteinhöhle mitten im Dschungel, die man alleine erkunden kann, nachdem man einen kleinen Eintritt bezahlt hat. Die Höhle ist ca. 300 m lang und an manchen Stellen muss man sich auch bücken, da es eng wird. Wir waren so gut wie allein, nur ein anderes Pärchen war kurz hinter uns, aber in der Höhle verlief sich alles, so dass wir auch ein bisschen Zouk getanzt haben.
Ausblick in den Dschungel
Manchmal wurde es eng
an einigen Stellen konnte man tanzen
Nach gut einer Stunde (mit viel Bummelei) kamen wir wieder am Parkplatz an und fuhren sozusagen um die Ecke, um hohe Berge im Nationalpark zu erklimmen. Der Ngu Lam Gipfel ist der höchste Punkt der Insel Cát Bà und es gibt eine gute Wanderkarte:
Auf zum Gipfel, vorher noch kurz ein Eis...
Was gibt es zu erzählen? Es war heiß an dem Tag, es war steil und wir hörten die ganze Zeit ein Tier, das wie ein Uhrwerk einen Pfeifton von sich gab und erst auf dem Rückweg sahen wir es und konnten es als Eichhörnchen ansprechen. Genauer gesagt handelte es sich um das Riesenstreifenhörnchen (Tamiops maritimus). Zusätzlich zu den Eichhörnchen leben im Cát Bà Nationalpark auch andere Säugetiere, darunter Cát-Bà-Languren (Trachypithecus poliocephalus), die haben wir aber leider nicht gesehen.
Es war heiß und es war steil...
...und oben angekommen wollte man eigentlich gar nicht wieder runter
Hier ein Rund-um-Blick Video
Das Tết-Fest und das Neue Jahr:
Silvester und den Jahresbeginn hatten wir ja bereits mit Maren, Mia, Maryla und Benno auf den Phillipinen gefeiert, jetzt wurde in Vietnam und hier auf Cát Bà das Tết-Fest gefeiert. Zu den Vorbereitungen hatten wir schon oben etwas geschrieben: Es war überall geschmückt und Mandarinen- und Mandelbäume wurden durch die Gegend gefahren. Kleine Bäume auf dem Roller, Größere auf dem LKW.
Das vietnamesische Neujahrsfest ist das wichtigste traditionelle Fest in Vietnam und wird nach dem Mondkalender gefeiert. Das Jahr 2025 steht unter dem Zeichen der Schlange. Die Feierlichkeiten erstrecken sich in der Regel über mehrere Tage, wobei der Neujahrstag selbst der 29. Januar ist. Es ist eine Zeit der Familie, Traditionen und eines hoffnungsvollen Neuanfangs.
Ines ging es an dem Abend immer noch nicht besser, so machte ich mich auf zum Hafen (der ja nun keiner mehr war) und nahm an der Veranstaltung teil. Es wurde viel geboten: Auf einer großen Bühne gab es Gesang, Tanz, tolle Kostüme und es war eindeutig kein Touri-Fest, obwohl sich neben mir noch ein paar versprengte Gruppen aus aller Welt eingefunden hatten.
Es begann traditionell und es wurde von der Schönheit des Landes, den Menschen und der Geschichte erzählt
Und um Mitternacht gab es ein großes Feuerwerk
Wir hatten am Tag nach der Feier früh morgens einen Bus gebucht und auf ging es nach Ninh Binh, aber das ist eine andere Geschichte und wird im nächsten Teil erzählt....
Abschied von Cát Bà









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